Reiseführer Rom

Palazzo Mattei di Giove

Der Palast mit neun Fensterachsen zur Via Caetani und elf Achsen zur Via dei Furnari entstand in den Jahren 1598 bis 1617 nach Entwürfen des prominenten Baumeisters des römischen Frühbarock, Carlo Maderno. Auftraggeber war mit Asdrubale Mattei, Herzog von Giove, ein leidenschaftlicher Kunstsammler und Mäzen des großen Caravaggio, den die Mattei-Brüder in ihren Residenzen aufnahmen und etliche Gemälde bei ihm in Auftrag gaben, für die sie fürstlich zahlten.

Rom: Palazzo Mattei di Giove

Einen überwältigenden Eindruck von Asdrubale Matteis Sammlerleidenschaft erhält, wer den Innenhof des Palastes betritt. Während die Caravaggios in Museen oder verschwiegenen Privatsammlungen untergetaucht sind, verwandelt Figurenschmuck in Hülle und Fülle diesen inneren Palazzo-Bereich in eine Art Fassadenmuseum: Der Antikensammlung des Herzogs wurde hier ein exponierter Platz eingeräumt – unter freiem Himmel, doch umschlossen von den Längsseiten und Arkaden des Innenhofs, höchst dekorativ angelehnt an Pfeiler und Pilaster oder eingelassen in das Mauerwerk.

Rom: Palazzo Mattei di Giove

Es sind meistens Basreliefs, die die Längsseiten besonders im oberen Bereich schmücken, oft nur Bruchstücke, Fundstücke immer, die während der Renaissance massenhaft zutage gefördert wurden und unter Fürsten und Kirchenoberen als prestigeträchtige Sammelobjekte heiß begehrt waren. Hinzu kommen Tierfiguren, steinerne Gefäße, viele Büsten und Statuen mit und ohne Kopf oder Glieder, die Büsten quer gestellt in den Arkadenöffnungen, wodurch Raumtiefe suggeriert wird.

Barocke Architektur und antike Skulpturen begegnen sich hier zu einem spannungsgeladenen Austausch zwischen den Zeiten.  

Der Palazzo Mattei di Giove beherbergt seit 2013 das italienische Institut nebst Bibliothek für moderne und zeitgenössische Geschichte.

(Via Michelangelo Caetani, Ecke Via dei Funari)





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