Elvas

 

Getreidefelder, Schafherden und ein Monstrum von Aquädukt bestimmen das äußere Bild der Stadt. Der Aqueduto da Amoreira war in seinen Ausmaßen seinerzeit ein Superlativ. Über sieben Kilometer erstrecken sich die bis zu 31 Meter hohen 843 Bögen, ungezählten Pfeilern und Stützen. Die Arbeiten an der Wasserleitung begannen 1498 an der Quelle Amoreira. Das Wasser erreichte die städtischen Haushalte jedoch erst 1622. Seinen Endpunkt findet die imposante, noch intakte Wasserleitung am Marmorbrunnen Fonte da Vila (Stadtbrunnen).

In Elvas selbst fühlt man sich wie in einem Militärmuseum. Direkt an der spanischen Grenze gelegen, nur 17 Kilometer von der Festung Badajoz entfernt, verschanzte sich die Stadt hinter den wohl gewaltigsten Festungsmauern Portugals. Ihre wichtigste Aufgabe bestand jedoch darin, den Weg nach Lissabon zu sichern. Der vieleckige Mauerring aus dem 17./18. Jahrhundert umschließt das römisch-arabische Kastell und ein Gebiet von 1000 mal 650 Metern. Auf dem Waffenplatz fand ein Heer von 7000 Soldaten Platz. Einlaß zur Burg gewährt die Porta do Pelicão, die das Wappen von König D. João II. (1481-1495) trägt. Auf dem Dach der Torre de Menagem von 1488 hat man einen der schönsten Panorama-Blicke auf die alentejanischen Ebenen. Außerhalb der Mauer liegen die Forts Forte Santa Luzia (heute eine Pousada) und das ausgeklügelt konstruierte Forte Nossa Senhora da Graça.

Der hübsche Ortskern besticht durch seinen mittelalterlich-maurischen Charakter. An der im schwarzweißen Würfelmuster gepflasterten Praça da República baute der Architekt Francisco de Arruda von 1517 bis 1537 die Igreja de Nossa Senhora da Assunção im verschwenderischen manuelinischen Stil. Doch selbst die Kirchen haben in Elvas Festungscharakter. Noch aufwendiger geschmückt ist die Dominikanerkirche Igreja de Nossa Senhora da Consolação von 1543. Die Wände im achteckigen Kuppelraum sind mit blau-gelb-weißen Azulejos ausgeschmückt, die Säulen fein bemalt. Auch der Schandpfahl hinter der Kirche, eine achteckige Marmorsäule mit Pyramidenturm, schindet mächtig Eindruck.

 

Reisemagazin schwarzaufweiss

 

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