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Reiseführer Danzig (Gdansk)

Backsteingotik

Die auch für den Danziger Raum so charakteristische gotische Bauweise mit Backsteinen war in ganz Norddeutschland und dem Ostseeraum sehr verbreitet. Im 12. Jahrhundert begann man in Nordeuropa mit der Verwendung von Backstein als Baustoff, die ältesten Backstein-Bauten gehören daher noch zur Romanik. Die Ära der Backsteingotik endet im 16. Jahrhundert und geht in die der Backsteinrenaissance über.

Für die Backsteingotik ist das Fehlen von Skulpturen charakteristisch, da diese mit Backsteinen nicht machbar waren. Stattdessen ist die Backsteingotik von reicher Fassadengliederung durch gemauerte Ornamente und Strukturierungen sowie durch die Verwendung von abwechselnd roten und lackierten Ziegeln gekennzeichnet, auch weiß gekalkte Wände werden gern benutzt.

Mit Backstein wurde vor allem im norddeutschen Tiefland gebaut, da dort ein Mangel an Naturstein bestand. Diese Gebiete gehörten zum Einflussgebiet  der Hanse. So wurde die Backsteingotik zu „der“ Bauweise des Städtebundes und gilt neben der niederdeutschen Sprache als kennzeichnendes Element des norddeutschen Kulturraums. Ganz besonders gilt das  für die Stadtgründungen und das Kolonisationsgebiet nördlich und östlich der Elbe. Im Mittelalter umschloss dieser Kulturraum den gesamten südlichen Ostseeraum. 

Die Backsteinarchitektur setzte sich durch, weil mit ihr Monumentalbauten möglich wurden. Bis dahin gab es nur Holzbauten, diese Bauweise aber eignete sich nicht für Schlösser, Burgen und Kirchen. Für kleine Bauten allerdings blieb der Fachwerkbau bis ins 20. Jahrhundert hin charakteristisch.

Ausgangsmaterial für die Herstellung der Ziegel war der im Norden reichlich vorkommende Lehm. Auch ein Standard für Großbauten etablierte sich. Das „Klosterformat“ forderte Ziegel von 28×15×9 cm mit einer durchschnittlichen Fugenbreite von 1,5 cm.

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