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Riga Reiseführer

St. Johanniskirche

Schloss

Wo sich heute die evangelisch-lutherische St. Johanniskirche erhebt, befand sich bereits im 13. Jh. ein kleines Gotteshaus, die 1297 erstmals erwähnte Kapelle eines Dominikanerklosters, die allerdings im Verlauf des 15. Jhs. zerstört wurde. Das heutige spätgotische Gotteshaus geht auf einen Neubau zurück, der um die Wende vom 15. zum 16. Jh. erbaut wurde.  Noch heute besticht die Kirche mit ihrem gotischen Stufengiebel an der Westseite und dem darunter liegenden gotischen Portal. Nachdem 1582 das Gotteshaus der lettischen Gemeinde Rigas übergeben worden war, erwies es sich als deren erstes eigenes Gotteshaus rasch als zu klein. Die Erweiterung nach Osten hin zur Jana iela (Johannisstraße) wenige Jahre später endet in einem dreischiffigen Chor, eines der schönsten Renaissancebauwerke Lettlands. Sehenswert im Inneren das Netzgewölbe aus der Zeit um 1500 im Stil der Spätgotik, der spätbarocke Altar von 1769 (von Karl Appelbaum) sowie Glasmalereien.

Schloss

Teile des Netzgewölbes

Auf zwei Besonderheiten an der Südfassade (s. Fotos unten) sei gesondert hingewiesen.  In zwei Nischen sind steinerne Masken zu erkennen, durch deren geöffneten Mund der Legende nach an Feiertagen zur Stadtbevölkerung gesprochen worden sein soll. Unten in der Wand ist außerdem ein kreuzförmiges, von einem Gitter verschlossenes Loch zu erkennen. Hier ließen sich im 15. Jh. zwei Mönche lebendig einmauern, nur durch eine kleine Spalte wurden sie von den Vorbeiziehenden mit Nahrung und Wasser versorgt. In der Tat wurden im 19. Jh. deren sterbliche Reste in der Mauer entdeckt, die man auch dort beließ.

Johanniskirche auf dem Stadtplan