Reiseinformationen zu Fes

Staatliches marokkanisches Fremdenverkehrsamt,
http://www.visitmorocco.com
Graf Adolf Str. 59, 40210 Düsseldorf, Tel. 0211.370551

Infoportal der Stadt Fès: http://fes-city.com

Übernachten:

Ziyarates Fes
Zimmer mit Familienanschluss: Der gemeinnützige Verein vermittelt Privatunterkünfte in Fes. So bleibt Geld, das die Touristen ins Land bringen bei denen, die es wirklich brauchen. Die Gastgeber bekommen vom Verein Englisch- und Französischkurse, damit sie sich mit den Besuchern verständigen können: Union de Associations et des Amicales Humanitaires de Fès Médina, 35 Sidi Kjih, Talaa Sghera, Fès Médina, Tel. +212 535 63 46 67, www.ziyaratesfes.com

Dar El Ghalia:
Liebevoll und detailgetreu restauriertes historisches Riad in der Altstadt mit exzellentem Service, Panoramaterrasse und ausgefallener, sehr guter Feser Küche. Die Gerichte gibt es auch vakuumverpackt zum Mitnehmen : El Ghalia, 13/15 Ross Rhi, Ras Jnane, Fès Médina, 30110 Fès, Tel. +212 535 634167, http://riadelghalia.com, www.maisondhotes.co.ma

La Maison Bleue
Hotel, Restaurant, Bar und Wellnessoase mit Hamam mitten in der Altstadt +212(0)535 741843 http://www.maisonbleue.com

Events:

International bekannt geworden ist das Festival des Musiques Sacrée du Monde (Festival heiliger, spiritueller Musik jedes Jahr im Juni), das die Stiftung Esprit de Fès veranstaltet: Fondation Esprit de Fès, Sidi El Khayat, Batha, BP 679, Fès, www.fesfestival.com. Parallel finden Podiumsdiskussionen mit international bekannten Wissenschaftlern zum Beispiel über die Globalisierung oder über Religion und Spiritualität statt. Auf dem Gelände der Stiftung, einem ehemaligen Sultanspalast am Rande der Altstadt mit weitläufigen orientalischen Garten, entsteht ein Kulturzentrum.

Anschauen:

Die Altstadt (Medina) von Fès erstreckt sich über mehrere Hügel auf einer Fläche von rund 350 Hektar. Sie ist die größte des Maghreb und eine der größten der Welt. Die staatliche Agentur für die Restaurierung und Entflechtung (Rehabilitation et Dédensification) der Altstadt ADER zählt in der Medina 11.000 historische Gebäude, mehr als 9000 Gassen, 176 Moscheen, 740 Paläste und andere außergewöhnliche Gebäude, 9600 Läden und 1276 (Kunst-) Handwerker-Werkstätten.

Fremde verlaufen sich in den verwinkelten, manchmal nur 80 Zentimeter schmalen, namenlosen Gassen. Ohne Ortskundigen finden Touristen ihren Weg hier nicht.

Vorsicht:

Vor allem an den Stadttoren sprechen so genannte falsche Führer (faux guides) Touristen an, verwickeln sie in ein Gespräch und wollen ihnen dann unbedingt diese oder jene Sehenswürdigkeiten (natürlich echte Geheimtipps) zeigen. Am Ende ihres Freundschaftsdienstes verlangen sie dann saftige Honorare und können sehr ungemütlich werden, wenn man nicht zahlt. In der Altstadt verfolgen Zivilbeamte der Touristenpolizei (die sich im Einsatz rote Armbinden mit der weißen Aufschrift „Police Touristique“ umbinden) die falschen Fremdenführer. Nach marokkanischem Recht braucht man eine staatliche Lizenz um Touristen zu führen. Damit will der Staat die ausgebildeten Guides und die Touristen schützen.

Eine 24 Kilometer lange, aus rohem Lehm erbaute, zinnenbewehrte Stadtmauer umschließt die gesamte Altstadt. Zugänge zur Altstadt gewähren 14 reich verzierte Stadttore. Die größten sind – mit weitläufigen, geschäftigen Plätzen, Taxiständen und Cafés davor – das Bab (arab. Tor) R’cif und das Bab Boujeloud.

Den besten Ausblick auf die gesamte Anlage bietet die Terrasse des Luxushotels Les Mérinides http://www.lesmerinides.com (perfekt für einen Sundowner mit Blick über die Médina im Abendlicht sowie die Hügel nördlich und südlich der Stadt)

Markt:

Jedes Altstadtviertel hat seinen eigenen kleinen Markt, seine eigene Moschee, Brunnen, einen Foundouk (einst Karawanserei, heute meist Werkstätten und Lagerhäuser) und einen Gemeinschaftsofen, in dem die Anwohner auch heute noch ihr Brot backen. Daneben gibt es Märkte für einzelne Produktsorten wie den Gewürz- und Hennamarkt (ein Festival der Düfte)

Handwerk:

Die Handwerker haben ihre Läden und Werkstätten nach Gewerken sortiert in verschiedenen Vierteln: Kupferschmiede, Schreiner, Schneider oder die Gerber, die mitten in der Altstadt die Tierfelle in gemauerten, mit einer Brühe aus Taubenmist, Kalk und anderen Zutaten gefüllten Bassins enthaaren und anschließend färben. Den besten Blick auf die Arbeit der Gerber, deren Handwerk sich in den letzten Jahrhunderten kaum verändert hat, gewähren die Dachterassen der umliegenden Geschäfte. Hier bekommt man meist einen Tee oder Kaffee und es finden sich immer Angestellte, die das Gerberhandwerk gegen einen Obulus auf Französisch und oft auch auf Deutsch oder Englisch erklären. Meist sind sie selbst ehemalige Gerber.

Medersen:

In der Altstadt sind mehrere historische Medersen erhalten geblieben. Das sind jeweils um einen Innenhof mit einem Brunnen gruppierte religiöse Hochschulen, in denen die Studenten oft über viele Jahre lebten, den Koran und den Glauben studierten. Der Unterricht fand in den angrenzenden großen Moscheen statt.

Gegenüber der Medersa Bou Inania findet sich in einer Hauswand eine Wasseruhr aus dem 14. Jahrhundert. Über ein ausgeklügeltes Leitungs- und Bechersystem wurde Wasser so gleitet, dass hölzerne Vorhänge jeweils zur vollen Stunde einzelne Fenster schlossen und so die Zeit anzeigten. Seit mehr als 20 Jahren versuchen Fachleute vergeblich, die Funktionsweise dieser fast 700 Jahre alten Wasseruhr nachzuvollziehen, um sie wieder in Betrieb zu nehmen.

Moscheen:

Größte Moschee der Stadt ist die 16.000 Quadratmeter große Kairaouine mit Platz für 20.000 Gläubige. Nur Muslime dürfen die Gotteshäuser betreten. Von außen können auch andere hineinschauen. Quer über die Straße hängende Holzbalken (Kopf einziehen!) markieren auch heute noch die Grenzen der Moscheebezirke, innerhalb derer die Muslime früher vor Verhaftungen sicher waren. Obwohl offiziell verboten tauchen heute auch Touristen ungestört unter den Balken hindurch, um einen Blick in die innen oft reich verzierten, bis zu 1000 Jahre alten Moscheen zu erhaschen.

Mellah:

Die ehemals jüdische Vorstadt (Mellah) erstreckt sich zu Füßen des Königspalastes (Palais Royal) mit (etwas breiteren) Basargassen. Anders als die nach außen sehr schlicht gehaltenen und fensterlos vermauerten, grau verputzten Wohnanlagen in der übrigen Altstadt (der Islam gebietet den Gläubigen, auch mit ihren Wohnungen nach außen bescheiden aufzutreten und die Frauen hinter undekorierten hohen Mauern vor fremden Blicken zu schützen) sind in der Mellah viele Fassaden mit Steinmetzarbeiten verziert. Wie in Europa haben die meisten Häuser hier Fenster zur Straße.

Am Rande der Mellah liegt ein Meer schlichter weißer Steingräber, der jüdische Friedhof. Der meist betrunkene Wächter kassiert einen Obulus und drängt sich als tatsächlich kompetenter, freundlicher Führer auf. Dazu hat er neben Französisch ein paar Brocken Deutsch, Englisch, Spanisch und Hebräisch gelernt. Am Ende der Tour kommt er zum geschäftlichen Teil und verlangt ein zusätzliches Bakschisch. Mit meinen 90 Dirham wollte er sich nicht zufrieden geben und verlor schlagartig seine gute Laune. Nach dem auf dem Friedhofsgelände versteckten jüdischen Museum fragt man ihn deshalb am besten gleich zu Beginn des Rundgangs. In einem Nebengebäude im hintersten Eck des Geländes sammelt ein alter Mann seit Jahrzehnten die materiellen Spuren des einst reichen jüdischen Lebens von Fes. Man sieht Fotos, Möbel, Kleidung und viele andere auch sehr persönliche Dinge, die die auswandernden Juden in der Stadt zurückgelassen haben.

Hamam:

Hemmem nennen die Marokkaner ihre traditionellen, orientalischen Bäder. Getrennt nach Männern und Frauen sind sie bis heute Orte der Entspannung, Begegnung und Reinigung vor allem vor dem Gebet. In der Altstadt haben viele Häuser nach wie vor keine Badezimmer. So gehen die Bewohnerinnen und Bewohner heute wie einst ins Hamam, um sich zu waschen. Den Weg zu den – nicht beschilderten oder beschrifteten Altstadt-Badehäusern wissen die Einheimischen. In der Neustadt (Nouvelle Ville) gibt es modernere Hamams.

Neustadt (Nouvelle Ville):

Viele, die es sich leisten können, ziehen aus den unbeheizten, oft baufälligen und im Winter feucht-klammen Altstadthäusern in die Neustadt. Diese entstand während der französischen Kolonialzeit und in den Jahren danach entlang der beiden großen Boulevards Hassan II, Mohammed V und VI. Moderne Blockbauten mit Läden und Cafés im Erdgeschoss und Wohnungen darüber säumen die schnurgeraden Straßen. Dazwischen finden sich verzierte Bauten aus der Art-Déco Zeit und andere schmucke Bauten aus den 30er Jahren.

Während die komplett autofreie Altstadt abends still und verlassen daliegt, drängeln sich die Menschen auch nach 20 Uhr auf den Bürgersteigen der Neustadtboulevards. Junge Frauen können hier – anders als in der konservativ geprägten Altstadt - (auch alleine) Cafés besuchen.

Museen:

Mitten in der Altstadt liegt die Außenstelle der privaten marokkanischen Kunst- und Kunstgewerbesammlung Musée Belghazi Haupthaus in Rabat: http://www.museumbelghazi.com. Die Feser Filiale 19, Derb Gharba, Tel. +212 535 6741178, lohnt einen Besuch weniger für die Ausstellung als wegen des historischen mit Orangenbäumen bepflanzten Innenhofs und wegen des Blicks von der Dachterrasse über die Dächer der Altstadt.

Ausflug:

Rund 25 Kilometer nordwestlich von Fes liegt das in ganz Marokko bekannte Thermalbad Moulay Yacoub. Das 56 Grad heiße schwefelhaltige Quellwasser wird auf rund 50 Grad herunter „gekühlt“ und in die beiden Badebecken geleitet. Auch hier gelten für Männer und Frauen getrennte Badezeiten. Das schwefelige, heiße Wasser ist Geschmackssache. Beruhigend: Der Schwefel im Wasser desinfiziert und ist gesund, vor allem für Atemwege und Gelenke. Gegen Aufpreis bekommen die Gäste in der Wellnesszone ausgiebige Massagen und andere Anwendungen.

Taxi:

Die rund drei Kilometer kurze Fahrt von der Altstadt in die Neustadt kostet mit dem Taxi etwa 30 Dirham. Manche Fahrer haben allerdings kein Taxameter (compteur) im Auto und verlangen dann von Touristen unverschämte Preise. Deshalb sollte man darauf bestehen, dass der Fahrer den Zähler einschaltet (und dann keine Umwege fährt). Wo dieser fehlt oder nicht funktioniert sollte man den Preis für die Fahrt vorher aushandeln. In den Städten verkehren die Petit Taxis (in Fes rot), außerhalb und zwischen den Städten (auch zum Flughafen) nur die deutlich teureren Grands Taxis (beigefarben, auch als Sammeltaxis). Damit kostet die Fahrt von Fes zum Flughafen (15 km) rund 250 Dh.

Bahn:

Bahnfahren ist – für europäische Verhältnisse – günstig. So kostet zum Beispiel die Fahrt von Tanger nach Fes (knapp 4 Stunden, rund 360 km) in der 1. Klasse 160 Dirham, in der 2. etwas weniger. Die Züge, meist Material der französischen SNCF aus den 1980er Jahren) sind langsam, aber meist zuverlässig. www.oncf.ma

Busse:

Zwischen den größeren Städten verkehren Busse der langsameren, billigeren staatlichen http://www.ctm.ma und privater Busgesellschaften.

Geld:

Währung ist der marokkanische Dirham (100 Dh = etwa 9 Euro). Größere Hotels und Supermärkte (meist in Gewerbegebieten an den Rändern der Großstädte) akzeptieren Kreditkarten, ansonsten funktioniert meist nur Bargeld. In den Städten gibt es zahlreiche Wechselstuben. Die Kurse unterscheiden sich meist nicht wesentlich, vergleichen lohnt sich aber dennoch.

 

Reisemagazin schwarzaufweiss

 

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