Luxemburg im Überblick

Hätten Sie gedacht, dass das Großherzogtum Luxemburg gerade mal so groß ist wie das benachbarte Saarland, bei einem Drittel der Einwohnerzahl? In keinem anderen Land Europas gelangen Sie so schnell von einer Landschaftsform zur anderen. Landschaften, die zudem noch sehr gegensätzlich sind, wie das Industriegebiet im Süden und die tiefen Ardennenwälder im Norden, die bizarren Felsformationen der Kleinen Luxemburger Schweiz und der Naturpark Obersauer, oder die Weinberge entlang der Mosel und die Burgen und Schlösser im Ösling.

Luxemburg Stadt

Die Altstadt Luxemburgs mit ihren von Kasematten durchzogenen Felsen

Nach Lust und Laune können Sie in dem kleinen Herzogtum sozusagen "à la carte" ihren unterschiedlichen Interessen nachgehen. Das Spektrum umfasst vielfältige Sportmöglichkeiten ebenso wie die über die Grenzen hinaus bekannte Küche und das internationale Kunst- und Kulturangebot des Landes. In Luxemburg kennt Kultur keine Sprachbarrieren oder Berührungsängste. Das Angebot reicht von der Kleinkunstbühne in den Kasematten der Hauptstadt bis hin zu Theateraufführungen international geschätzter Darsteller in den verschiedenen Häusern der beiden großen Städte. Bekannt ist Luxemburg für seine internationalen Kulturveranstaltungen wie das "Festival Européen" in Wiltz oder der "Printemps musical" in Luxemburg Stadt um Pfingsten. Zu den alten religiösen Festen gehört die Springprozession in Echternach.

heißt auch die größte Stadt des Landes (120.000 Einwohner) und wenn jemand kurz von "der Stadt" spricht, ist damit unmissverständlich die Hauptstadt gemeint. Im "Gibraltar des Nordens" lassen sich auf engstem Raum 1000 Jahre Geschichte entdecken, sei es in den schmalen Gassen der Altstadt, in den dunklen Gängen der Kasematten oder der Unterstadt (Grund). Bekannt ist Luxemburg inzwischen als Bankmetropole. Die guten Bedingungen zur Geldanlage brachten dem kleinen Ländchen einen weltweiten Ruf als Finanzoase ein. So schossen in den letzten Jahrzehnten die gläsernen Bankpaläste wie Pilze am Rande des historischen Zentrums aus dem Boden.

mehr zu: Welt(kultur)erbestätten in Luxemburg

Eine Waldlandschaft mit tiefen Tälern und gewundenen Wasserläufen kennzeichnet den äußersten Norden des Landes. Hier konzentrieren sich die Burgen des Großherzogtums, sei es tief unten im Tal auf einem Felsen oder als Krone auf der höchsten Erhebung. Einige wurden mit großem Aufwand nach historischen Vorbildern wieder restauriert. So beispielsweise die Hofburg von Vianden, die größte Burganlage westlich des Rheins, oder das Château von Clervaux.

Luxemburger Schweiz

Klettereldorado in der kleinen Luxemburger Schweiz

Die Schönheit der kleinen Luxemburger Schweiz, an der Grenze zu Deutschland, lässt sich so richtig erst abseits der Verbindungsstraßen zu Fuß entdecken. In den dichten Wäldern tauchen bizarre Felslandschaften auf, tief eingekerbte Täler, Grotten und Galerien, an denen die Wanderwege dicht vorbei führen. Der Hauptort Echternach (4000 Einwohner) mit seiner Abtei liegt sehr schön am Grenzfluss Sauer. Das gesamte Gebiet ist Teil des landesübergreifenden Naturparks Südeifel.

Die Mosel bildet im Südosten über 42 Kilometer die Grenze mit Deutschland. Dieser Abschnitt ist durch und durch vom Weinbau geprägt. Noch bis ins 18. Jahrhundert hinein reichten die Weingärten an die Tore der Hauptstadt. Die Luxemburger Winzer haben sich auf trockene Weißweine spezialisiert, die den Vergleich mit den Spitzenweinen Europas nicht zu scheuen brauchen. Beschaulichen Winzerorte wie Machtum, Wormelange und Stadtbredimus liegen am Flussufer nahe der Weinfelder. In den alten Gassen gibt es viel zu entdecken und immer einen guten Tropfen zu kosten.

Im Norden Luxemburgs

Vianden: die renovierte Burg über der Stadt
ist mit dem einzigen Sessellift des Landes erreichbar

Im Süden, dort wo die langen Schlote der Industrieanlagen stehen, gibt es für den Touristen so manch eine Attraktion zu entdecken. Mitte des 19. Jahrhunderts sicherten die Eisenvorkommen dem gerade unabhängig gewordenen Ländchen das wirtschaftliche Überleben. Im Land der "roten Erde" wuchs Esch-sur-Alzette explosionsartig zur zweitgrößten Stadt des Landes heran. Heute strahlen die Prachthäuser, die einst Visitenkarten reicher Kaufleute und Industrieller waren in neuem Glanz. Für den Touristen hält die Museumsgrube in Rumelange ihre Tore offen und nicht weit davon entfernt schnauft eine nostalgische Dampflokomotive über die Schienen. Die kleinen Kinder halten mehr vom Märchenpark in Bettenburg.

Noch einmal möchte ich auf die raffinierte Küche nach französischem Vorbild zurück kommen. In Michelins Schlemmerbibel ist Luxemburg breit vertreten, auch bei der Premiere europäischer Spitzenköche sorgte das Feinschmeckerland für Schlagzeilen. Eine Luxemburgerin konnte sich in der Männerwelt einen Namen machen: Lea Linster. Sie ist über die Grenzen hinaus für ihre traditionelle Küche bekannt. Vom Meisterkoch Bocuse wurde ihr Weltklasse bescheinigt. In der Altstadt hat der Saarländer Jörg Glauben den legendären Gourmettempel Sant Michel übernommen und in Schouweiler, nur 17 km von der Landeshauptstadt entfernt, gilt das Landhaus "A la Table" als eine weitere hoch gehandelte Adresse. Hier hat der Meisterkoch Guilloux zusammen mit seiner Frau längst vergessene Rezepte wieder ausgegraben und verfeinert.

Dirk Schröder


Mehr zu Luxemburg

Reportagen
- Esch-sur-Alzette als Europas Kulturhauptstadt
- - Die Festungsmauern trotzen der Zeit
Das Gibraltar des Nordens

Luxemburg




Das könnte Sie auch interessieren

.

 Schließen