Ovale Kumquart im Linzer Botanischen Garten
Kein Besucher hat sie je gezählt, doch mehr als 10000 verschiedene Pflanzen gedeihen im Botanischen Garten, der zwischen Kapuziner- und Roseggerstraße liegt. Schnee- und Besenheide findet man hier ebenso wie Wasser- und Steppenpflanzen. Welche Pflanzen zu einem Auwald und einem Kalkbuchenwald gehören, erfahren Besucher ebenso wie Wissenswertes zur Waldflora Asiens und Amerikas.
Farbenfrohe Blütenpracht im sommerlichen Botanischen Garten
In den Gewächshäusern blühen im Sommer tropische Seerosen und Kalthausorchideen. Flamingoblumen, Kaffeesträucher, Bananenstauden und Ananasgewächse, aber auch Kannenpflanzen und Heliconien findet man im Tropenhaus. Hier sind auch die zartlila, aus Australien stammende Riesenseerose mit ihren 1,8 Meter großen schwimmenden Blättern und die zartgelbe tropische Seerose „St. Louis Gold“ zu sehen, die zwischen Juli und September ihre Blütenpracht zeigt.
Tropische Seerose St. Louis Gold blüht im Tropenhaus
Im Orchideenhaus, eines der „Markenzeichen“ schlechthin des Botanischen Gartens der Stadt, blühen wilde und gezüchtete Orchideenarten das ganze Jahr hindurch, darunter Dendobrium aus Burma und Sander's Malayenblume von den Philippinen. Kakteenfreunde sollten unbedingt einen Abstecher in das Sukkulentenhaus unternehmen, wo unter anderem etwa 1000 Arten von klein bleibenden Kakteen wachsen.
Dachwurz
Darüber hinaus findet man hoch aufschießende Pilosocereus tillianus aus dem fernen Venezuela und den brasilianischen Eriocactus leninghausii. Weiterhin stößt man auf den runden Ferrocactus aus Mexiko und die gleichfalls aus Mexiko kommende gleichblättrige Palmlilie mit ihrem blättrigen „Wuschelschopf“.
Wasserbassin im Senkgarten
Im Wasserbassin des Senkgartens in der Außenanlage des Gartens sprießen Lotusblumen. Dass Kiefer nicht gleich Kiefer ist, wird spätestens beim Anblick der Fuchsschwanz-Kiefer neben der Schlangenhaut-Kiefer deutlich. Eine Sicheltanne aus Japan gehört ebenso zum Bestand des Gartens wie eine Küstensequoia aus Kalifornien.
Kriechkiefer
Beim Besuch des Systemgartens erschließt sich der Stammbaum des Pflanzenreichs. Ein besonderer Anziehungspunkt im Botanischen Garten ist der „Rosengarten“ Wer sich für Rosengewächse begeistern kann, verweilt hier, wo Moos-, Bengal-, Remontant- und Bourbonrosen ebenso zu finden sind wie Tee-Hybriden wie die namens Ingrid Bergmann und André le Notre, Polyantha-, Kletter- und Englische Rosen. Man steht im Rosarium Gloire des Polyantha ebenso gegenüber wie Yellow Queen Elizabeth. Letztere gehört ebenso wie die sogenannte Rosali zu den Floribunda-Rosen mit ihren in Büscheln blühenden Blüten. Hier und da findet man inmitten der Rosen ein paar lyrische Zeilen wie die von Hermann Hesse über den Duft der Rose.
Tee-Hybrid André le Notre
Dass Franz von Siebold durch die Rosa multiflora Thunb. aus Japan ganz wesentlichen Anteil an der Weiterentwicklung der Rosen hin zu Polyantharosen hatte, wird in einem der zahlreichen Infotafeln im Rosarium unterstrichen. Er selbst hat keine Rosenzüchtungen durchgeführt, aber dafür Nobert Levavasseur aus Orleans, dem die sogenannte Orleansrose zu verdanken ist. Durch Kreuzung einer derartigen Rose mit einer Teehybridrose entstand die erste Polyanthahybridrose.
Polyanthahybridrose
Dass China das Ursprungsland der Bengalrosen ist, erschließt sich beim weiteren Erkunden des Rosariums. 1768 gelangte diese Rosenart erstmals nach Europa. Kennzeichnend ist das tiefe Rot der Blüten. Gelbschattierungen weisen die Noisetterosen auf, die auf eine Züchtung aus dem Jahr 1810 zurückgehen. Übrigens, auch flach wachsende sogenannte Bodendecker-Rosen findet man im farbenprächtigen Rosarium.
Prächtige Orchideen lassen die Herzen der Blumenfreunde höher schlagen
Botanischer Garten
Roseggerstraße 20
4020 Linz
Öffnungszeiten
November bis Februar 8-17 Uhr, März und Oktober 8-18 Uhr, April und September 8-19 Uhr
Mai bis August 7.30-19.30 Uhr