Kreta - Eine kurze Einführung

Kreta und das Meer


Die Zeit, als Kreta Teil einer Festlandsbrücke war, die das heutige Griechenland mit dem kleinasiatischen Raum verband, liegt über zwanzig Millionen Jahre zurück, also jenseits menschlicher Spuren. Dass Kreta auch erdgeschichtlich immer in Bewegung war, bezeugen zahlreiche Erdbeben, die es immer wieder erschütterten. Von ihnen wird bereits aus minoischer Zeit berichtet. Die Insel befindet sich entlang eines seismisch aktiven Grabens, an dem sich die afrikanische Festlandsplatte unter die europäische schiebt. Um mehrere Meter hat sich Kreta in diesem Zusammenhang in den letzten Jahrtausenden gehoben (im Westen) bzw. gesenkt.

Eine mehr als tausend Kilometer lange Küstenlinie, der Kampf und die Vertrautheit mit dem Mittelmeer haben die Kreter seit jeher zu erfahrenen Fischern und Seefahrern gemacht. Dass Kultur und Glanz - mit anderen Worten der Reichtum - der Minoer zu einem gewichtigen Teil auf einer lange Zeit unübertroffenen Beherrschung der See beruhten, darf heute als gesicherte Tatsache gelten.

Fischerboot Kreta
Doch das Meer stand für mehr: Es schuf Distanz und Verbindung gleichermaßen. Erst spät wurden die oft rauhen Fluten auch von anderen Völkern überwunden. Das Meer erwies sich damit lange Zeit als Schutzschild vor Überfällen und ermöglichte auf diese Weise eine Periode relativ friedlicher Entwicklung. Da die Kreter als kundige Seefahrernation darüber hinaus in der Lage waren, ihre Fühler nach außen zu strecken und Kontakte mit fremden Völkern, Traditionen und Kulturen zu knüpfen, nimmt es nicht wunder, dass dieses Wissen in eine frühe Hochkultur mündete, die als eine der Wurzeln Europas gilt.

Kann man es Ironie der Geschichte nennen, oder ist es einfach nur folgerichtig, wenn auch heute wieder das Meer - Kreta kann über 150 km Sandstrand vorweisen - als Bade- und Wassersportparadies Millionen anlockt und auf diese Weise das Leben der Kreter erneut maßgeblich beeinflußt und bestimmt ?

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