Die Kanarischen Inseln

 

Urlaubsträume und Traumstrände

Die Kanarischen Inseln sind in gewisser Hinsicht die imaginären Produkte einer Traumwelt. Geboren im tristen Novembergrau eines regnerischen Morgens in Castrop-Rauxel oder Gelsenkirchen. Es könnte sich aber auch an einem nebelverhangenen Tag in einem Vorort von Liverpool oder im norwegischen Bergen, wo sich die Dunkelheit bereits am frühen Nachmittag der Häuserfluchten bemächtigt, ereignen. Auf einmal ist sie da, die Vision vom ewigen Blau des Himmels, vom heißen Gelb der Sonne, von endlosen Sandstränden, Palmen und angenehmen Temperaturen, die Klaus Schulze, Susan Smith und Henrik Lund dem Reisebüro entgegentreibt.

Gomera / Palme mit Seeblick

Gomera bei Alojera: Beschneiden von "Honig"-Palmen

Rund sieben Millionen Touristen im Jahr können sich nicht irren: Die ästhetische Anmut der grandiosen Insellandschaften und ihre Nähe zum europäischen Kontinent üben eine geradezu magische Anziehungskraft aus. Die Flugpreise scheinen den Gesetzen der Marktwirtschaft zu spotten. Die Nachfrage steigt beständig, die Preise sinken in den Keller. Da sich immer mehr Fluggesellschaften ihren Anteil am goldenen Urlaubstaler sichern wollen, sind Tiefpreise. Die Devise lautet: Abwarten und Zuschlagen, mit der Bahn nach Sylt käme es teurer.

Lanzarote / Hotelgarten

Meliás Salinas - Hotelgarten in Costa Teguise (Lanzarote)

Als "tropisches Spanien" wird die Inselgruppe gerühmt. Sicher, Afrika ist nah. Die Küste Marokkos ist von Lanzarote und Fuerteventura schneller zu erreichen als Teneriffa oder El Hierro, doch dass die Kanarischen Insel unverkennbar zu Europa gehören, merkt man nicht nur, wenn man an der blaugelben Filiale eines bekannten schwedischen Einrichtungshauses vorbeifährt.

Sonnenemigranten und Aussteiger

Zuerst das Zuckerrohr, dann der Wein und schließlich waren es die Bananen: Der Wohlstand der Kanarischen Inseln war schon immer eng mit einem einzigen Handelsgut verbunden. Innerhalb der letzten drei Jahrzehnte ist nun der Tourismus zum mit Abstand wichtigsten Wirtschaftsfaktor geworden; vielfach wird sarkastisch von der "Monokultur Tourismus" gesprochen. Inzwischen leben auf Lanzarote und Fuerteventura vier von fünf Insulanern direkt oder indirekt vom Fremdenverkehr.

Lanzarote / Salzgewinnung

Auch dieses Gut gibt es auf den Kanaren, wenngleich nicht als Exportschlager - Salz. Die Los Cocoteros Saline auf Lanzarote

Neben den Urlaubern, die für zwei oder drei Wochen ihrem Alltagstrott entfliehen wollen, verbringen zigtausend Sonnenemigranten einen großen Teil des Jahres auf den Kanarischen Inseln. So komponiert Justus Frantz auf seiner Finca auf Gran Canaria, der Kinderbuchautor Janosch erfindet und malt seine Geschichten vom "kleinen Tiger und dem kleinen Bären" auf Teneriffa, wo Jupp Heynckes den spanischen Erstligisten CD Teneriffa trainierte. Nicht zu vergessen: die älteren, gelegentlich als "Schwalben" oder "Zugvögel" bezeichneten Herrschaften, die fern von Schnee und Eis überwintern, sowie Aussteiger, die ihrer Heimat den Rücken gekehrt haben, um im milden, sonnigen Klima zu arbeiten und zu leben. Nicht wenige hatten aber doch nach ein paar Jahren die Nase voll, wie der Aussteiger in Harald Körkes Buch "Noch ein verdammter Tag im Paradies": "Das Wetter da unten hat mich am Ende auch genervt. Kein richtiger Frühling. Kein Herbst. Kein Winter."

Gomera / Agulo

Gomera: Blick auf Agulo und am Horizont den Teide auf Teneriffa

Paradiesische Zustände

Es gibt auf dem gesamten Erdball kaum ein anderes Land, dessen Klima für den Menschen angenehmer und verträglicher wäre als das der Kanarischen Inseln. Die Passatwinde tragen wohltuend feuchte Luftmassen heran und beleben Geist und Natur. Die Temperaturen schwanken im Jahresdurchschnitt nur um wenige Grad, so dass man fast glauben könnte, auf den Inseln, die auf der Landkarte wie zufällig ins Meer gestreut wirken, herrsche der "ewige Frühling".

Gomera / Natur

Wüste und alpine Gipfel

Dennoch sind die Landschaftskontraste extrem spannungsreich. Sie reichen von scheinbar trostlosen und menschenleeren Wüsten, faszinierenden Lavafeldern über immergrüne subtropische Lorbeerwälder bis hin zur Kargheit alpiner Gipfel, goldgelbe Sandstrände und Bananenplantagen inklusive.

Gran Canaria / Dünenlandschaft

Duñas de Maspalomas - Wanderdünen bei Maspalomas auf Gran Canaria

Inseln wie Teneriffa, Gran Canaria oder La Palma sind gar ein kleiner Kontinent für sich. Die Flora des Archipels erinnert an einen Garten Eden: Pinien und Kastanien wachsen ebenso wie Palmen und Kakteen; zinnoberrote Pelargonien und Weihnachtssterne gedeihen neben Amaryllis und anderen tropischen Blumenkindern.

Gomera / Pflanze 1 Gomera / Pflanze 2

 

Rund 1700 verschiedene Pflanzenarten sind auf den Inseln anzutreffen. Ein knappes Drittel davon trifft man nirgendwo sonst auf der Welt an.

 

Reisemagazin schwarzaufweiss

 

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