Reiseführer Rostock

Petrikirche

 

Rostock - Petrikirche

Petrikirche

Von den drei verbliebenen Stadtkirchen Rostocks ist die Petrikirche die älteste, bereits um 1300 wurde der Vorgänger der heutigen Kirche an dieser Stelle errichtet. Die uneinheitliche Farbe der Steine und teilweise Verwendung von Granit bei dem Bau jener Kirche sind bis heute an einigen Stellen in den Seitenschiffen der heutigen Mitte des 14. Jahrhunderts errichteten dreischiffigen Basilika bis zur Basis der Bögen (Kämpfer) sichtbar. Etwa um 1500 erhielt der Sakralbau einen ersten Turm, der allerdings bereits 1543 durch Blitzschlag wieder soweit zerstört wurde, dass 1578 ein neuer Turm errichtet werden musste. Mit seinen damals wie heute 117 Metern Höhe inklusive Turmhelm (Spitzdach), ist er nicht nur ein weithin sichtbares Wahrzeichen Rostocks, sondern war von Land und von See auch ein Orientierungspunkt, wie zahlreiche andere hoch aufragenden Bauten ihrer Zeit andernorts.

Die umfangreichen Erneuerungsarbeiten 1902 wurden 1942 zunichte gemacht, als die Kirche im Bombenhagel der Royal Air Force schwer beschädigt wurde. Die Kirche verlor nicht nur das Kupferdach ihres Turmes, sondern das Gewölbe des Mittelschiffs und des südlichen Seitenschiffs stürzten ein, der barocke Altar, die Kanzel aus der Renaissancezeit und vieles mehr verbrannten in den Flammen. Bei den Sanierungsarbeiten wurde aufgrund des Zerstörungsgrades darauf verzichtet die eingestürzten Gewölbeteil zu rekonstruieren, sodass heute nur noch das Kreuzrippengewölbe im nördlichen Seitenschiff erhalten ist. Erst 1994 erhielt der Turm wieder seinen Turmhelm, beschlagen mit 2000 qm Kupferplatten, finanziert durch Stadt und Land, durch Spenden und Denkmalschutzorganisationen dank der Städtebauförderung. Bei dieser Gelegenheit hat man auch eine Aussichtsplattform eingebaut. Je nach körperlicher Verfassung kann man die 195 Stufen zu Fuß gehen oder den Fahrstuhl nehmen, um aus 45 Metern Höhe bei schönem Wetter einen weiten Blick über Rostock zu genießen.

Rostock - Glocken von St. Petri

Die 1964 im Hartguß-Verfahren hergestellten Glocken von St. Petri in den Tönen A, H, und Fis

Die Szenen aus dem Leben des Heiligen Petrus, die auf den hohen Chorfenstern zu sehen sind, stammen von dem 2004 in Rostock verstorbenen Künstler Lothar Mannewitz, der sie 1963 schuf und auch an Restaurierungen an einigen anderen historischen Bauten in der Stadt, wie dem Rathaus und dem Steintor, beteiligt war.

Die Anhöhe, auf der die Kirche und die benachbarten Straßenzüge liegen, ist übrigens das erste Siedlungsgebiet Rostocks, die Altstadt. Eine eingelassene Tafel in der alten Stadtmauer hinter der Kirche verweist auf die Zerstörung einer Siedlung der Westslawen, auch Elbslaven genannt, auf der anderen Seite des Flusses im Jahre 1160 und die Gründung der Stadt Rostock etwa vierzig Jahre später durch deutsche Kaufleute auf dieser Anhöhe an der Warnow. Sinnigerweise heißt denn auch eine Kneipe gegenüber der Kirche „Ursprung“.

Rostock - Slüter-Denkmal

Das Slüter-Denkmal, dahinter verläuft die alte Stadtmauer

Neben der Petrikirche, direkt vor der Stadtmauer befindet sich ein Denkmal zu Ehren Joachim Slüters. Der Sohn eines Fährmanns aus Dömitz wurde 1523 Kaplan der Gemeinde St. Petri. Neben dem ältesten bekannten niederdeutschen Gesangbuch, das er zwei Jahre später herausgab, veröffentlichte er 1531 Luthers „Klugsches Gesangbuch“ in niederdeutscher Sprache mit einem selbst beigefügten Teil. Es war maßgeblich daran beteiligt, dass Rostock im selben Jahr evangelisch wurde und starb im Mai des Jahres 1532. 1862 wurde ihm jenes Denkmal auf seiner Grabstelle auf dem ehemaligen Friedhof von St. Petri errichtet und die Straße am dahinter liegenden alten Stadttor in Slüterstraße umbenannt. Das heutige Denkmal ist allerdings eine modernisierte Variante.

Rostock - alte Stadtmauer bei der Petrikirche

Hinter der Petrikirche endet die historische Stadtmauer, im Hintergrund fließt die Warnow

 

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Reiseführer Bremen

Sehenswertes in Bremen, Touren durch die Stadt, Tipps und Hintergrundgeschichten ausführlich beschrieben mit vielen Fotos. Darüber hinaus gibt es Ausflugstouren über die Stadtgrenzen hinaus, etwa nach Bremerhaven oder nach Walsrode in den Weltvogelpark.

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Kiel: Top-Sehenswürdigkeiten in der Fördestadt und ein Ausflug nach Laboe

Ein guter Ausgangspunkt um die Stadt heute, Jahrzehnte nach Kriegsende, zu erkunden, ist der zentral gelegene Hauptbahnhof. Auf der Hauptstraße Sophienblatt, die vor dem Gebäude verläuft, treffen alle wichtigen Buslinien zusammen, viel Sehenswertes kann man aber auch problemlos von hier zu Fuß in einem mehrstündigen Spaziergang erreichen.

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Rügen: Wandern und Radfahren rund um Göhren

Wer lieber mit dem Rad wandert als per pedes, findet auf dem Mönchgut gute Voraussetzungen und anders als Verleihnix in dem berühmten gallischen Dorf aus dem Kultcomic Asterix, verleiht man in Göhren gerne vieles, so auch Fahrräder - natürlich gegen Bares. Aber dafür sparen sich Bahnreisende das nervige Gerödel mit den Zweirädern.

Rügen - der Rasende Roland

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Helgoland - Fels in der Brandung

Knapp 50 Kilometer vor Schleswig-Holsteins Küste gelegen, ist Helgoland jedes Jahr Ziel Tausender Besucherinnen und Besucher, die meisten davon Tagestouristen in den wärmeren Monaten. Ausflugsschiffe laufen Helgoland von Bremerhaven, Büsum oder vom „Alte Liebe“ genannten Anleger im Hafen der niedersächsischen Stadt Cuxhaven an der Elbemündung aus an.

Helgoland - Seevögel auf dem Lummenfelsen

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Per Rad durch Cuxhavens Seebäder

Leider ist die deutsche Nordseeküste, wenn man von den ost- und nordfriesischen Inseln einmal absieht, von der Natur nicht so reich mit Sandstränden bedacht worden, wie die Anrainerländer Niederlande und besonders Dänemark. Natürlich gibt es auch viele schöne Ecken jenseits der Sandstrände und Sand allein ist nicht alles im Urlaub, aber für viele hat ein Sandstrand eben doch eine große Bedeutung und deshalb steppt in den Sommermonaten in den Seebädern Döse, Duhnen und Sahlenburg vor allem an den Wochenenden der Bär.

Cuxhaven und seine Seebäder Döse, Duhnen und Sahlenburg

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Büsum - Nordsee-Heilbad am Wattenmeer

Einst war Büsum eine Insel, immer wieder bedroht vom „Blanken Hans“. Bedroht von gewaltigen Sturmfluten wie der mehrtägigen Groten Mandrenke im Januar 1362, bei der nach mancher Interpretation das sagenumwobene Rungholt etwas weiter nördlich bei Nordstrand und Pellworm für immer in den Fluten versank. Als die größte Flut des letzten Jahrhunderts 1962 das Nordsee-Heilbad bedrohte, war Büsum allerdings schon lange mit dem Festland verbunden, nämlich seit 1585. Heute zählt der gut 5000-Seelen-Ort im Kreis Dithmarschen zu den wichtigsten Urlaubsorten an der Nordseeküste Schleswig-Holsteins.

Büsum

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Kurzbesuch in der historischen Altstadt von Heppenheim

Auffälligstes Haus am Großen Markt, dem zentralen Platz inmitten des Ensembles der geschmackvoll restaurierten Fachwerkbauten in der Altstadt, ist das Rathaus. Hoch erhebt sich auf der im Jahr 1551 aus Stein erbauten Halle im Erdgeschoss in kräftigem Rot gehaltenes Fachwerk. Wie etliche andere Häuser in der Stadt fiel auch das Rathaus einem Brand zum Opfer, den französische Besatzungstruppen nach der Plünderung der Stadt 1693 legten. Nur das steinerne Erdgeschoss blieb damals stehen, auf das sieben Jahre später das heutige Barockfachwerk gebaut wurde. Ein Glockenspiel erklingt fünfmal am Tag zwischen 8 Uhr morgens und 10 Uhr abends.

Heppenheim - Altstadt mit Marktbrunnen

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