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Reiseführer Oldenburg

 

Tour Hauptbahnhof - Schloss (Teil 2)

Durch die Oldenburger Innenstadt
Nach etwaigen Museumsbesuchen geht es über den Staugraben zum ZOB Lappan und zum Lappan. Auf diese Art und Weise sind wir dann auch in der ausgedehnten Fußgängerzone im Stadtkern von Oldenburg. Hier befinden sich auch die angesagten Restaurants und Clubs der Stadt, ob nun das Baldini Grand Café (Lange Str. 90) oder das Cubes (Baumgartenstraße 3).

Die Alte Schmiede im Lappan (Oldenburg)

Die Alte Schmiede im Lappan

Mit Lappan bezeichnet man in Oldenburg den Turm der 1394 massiv in Backstein erbauten Heilig-Geist-Kirche. Zugleich nennt man aber auch den Bereich des Walrings an der Kreuzung Staulinie/Am Stadtgraben Lappan. In der Alten Schmiede Am Lappan geht man noch einem Handwerk nach, das beinahe ausgestorben ist. Hier werden von Edda Sandstede Kunstschmiedearbeiten aufgeführt, darunter auch große Skulpturen, Wandplastiken und Lichtobjekte. Außerdem werden Kurse im Kunstschmieden angeboten.

Im Verlauf der Langen Straße stoßen wir auf drei historische Backsteinbauten, auf die Hofapotheke und das Haus Renfordt sowie das Haus Graf Anton Günther, alle aus dem späten 17. Jahrhundert. Die übrige historische Bausubstanz der Oldenburger Innnenstadt ist weitgehend verschwunden und durch seelenlose Architektur ersetzt worden.

Detail vom Haus Graf Anton Günther (Oldenburg)

Detail des Haus Graf Anton Günther

Das nach dem Oldenburger Grafen Anton Güther benannte Haus ist dank einer entsprechenden Giebelinschrift nicht zu übersehen. Zudem fällt der vorkragenden Eck-Erker ins Auge. Etwas verwirrend ist angesichts der offiziellen Baudaten die Inschrift „Anno 1894“ unter den Doppelfenstern der ersten Etage. Doch das ist schnell aufzuklären: 1894 erfolgte der Umbau des als Tabakfabrik genutzten Anwesens zu einem repräsentativen Hotel in Anlehnung an den Stil der Renaissance.

Lauschige Winkel
Von der Langen Straße biegen wir in die Bergstraße ein, wo sich unter anderem die Galerie Email-Schmiede befindet. Ein eindeutiges Hauszeichen weist dabei auf die Galerie hin. Kopfsteingepflastert sind nicht nur die Bergstraße, sondern auch die angrenzenden schmalen Straßen wie die Gaststraße, die eher Gassen ähneln. Zweistöckige Häuser, teilweise in Fachwerk, säumen die Straßen.

Unterwegs in der Altstadt von Oldenburg

Unterwegs in der Altstadt

Schmuck findet man nicht nur in der Email-Schmiede, sondern auch bei Tito, der Manufaktur für Geschmeide. In einer kleinen Gasse, die von der Bergstraße abzweigt, steht die „Rentnerbank mit Heizung“. „Die Bank ist gedacht für Rentner und solche, die es einmal werden wollen ...“, heißt es auf einem Anschlag neben dem „Kunstobjekt“. Nur wenige Schritte sind es von hier zum Kaffeekunst, einem willkommenen Pausenstopp: Wie wäre es mit Crêpe mit Camembert sowie Preiselbeersahne oder Crêpe mit Erdnussbutter?

Auf dem Weg zum Schloss
Am Ende der Bergstraße erreichen wir den Theaterwall, einst die Befestigungslinie der Stadt. Am Theaterwall steht auch das Oldenburgische Landestheater, ein imposanter klassizistischer Bau. Hinter diesem beginnt das Dobbenviertel rund um den Cäcilienplatz. Doch die Tour durch ein Oldenburger Villenviertel des 19.Jahrhunderts sparen wir uns für später auf. Statt dessen wenden wir uns nach links und gehen über den Theater- und Schlosswall zum Schlossgarten.

Bevor wir den Schlossgarten und die Alte Hunte erreichen, passieren wir den trutzig wirkenden Pulverturm aus dem 16. Jahrhundert. Schräg gegenüber steht am Rande des Schlossteiches das Elisabeth-Anna-Palais aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert. Diesen roten Backsteinbau entwarf Heinrich Theodor Ludwig Freese. Zuvor stand an dieser Stelle - auf der ehemaligen Eiskellerbastion - ein Sommerhäuschen der preußischen Prinzessin Elisabeth Anna. Freese nimmt in der Architektur des heutigen Sozialgerichts teilweise die Formensprache der Renaissance auf.

Hier lebten Feudalherren
Jenseits des Schlosswalls steht das Schloss der Herzöge von Oldenburg. Das Oldenburger Schloss, ein mehrfach umgebautes Renaissanceschloss aus dem 17. Jahrhundert, diente einst den Oldenburger Grafen und Herzögen als Residenz. Diese brachten ihren Kunstbesitz nach der Auflösung des Großherzogtums 1918 in die öffentliche Sammlung ein, die heute unter dem Oberbegriff Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte firmiert.

Detail des Oldenburger Schlosses

Detail des Schlosses

Ursprünglich war das Oldenburger Schloss die Residenz des Grafen Anton Günther (1583-1667).Die Nachfolger des Grafen waren aufgeklärte moderne Fürsten aus dem Hause Holstein-Gottorp. Dabei handelt es sich um eine Nebenlinie des dänischen Königshauses, an das die Grafschaften Oldenburg und Delmenhorst nach dem Tod des Grafen Anton Günter fielen. Unter den Hausherren des Schlosses befand sich auch Peter Friedrich Ludwig, der zu Beginn seiner Regentschaft aufgrund seiner Minderjährigkeit unter der Vormundschaft seiner Cousine Katharina II., Zarin von Russland, und seines Onkels Friedrich August stand. Neben dem Titel eines Herzogs besaß er auch den des protestantischen Fürstbischofs von Lübeck.

Zur Schlossfreiheit gehören neben dem Schloss auch die Schlosswache mit ihrer tempelartigen Architektur und das Konsistorialgebäude. Die Schlosswache, vom Hofbaumeister Heinrich Strack dem Älteren konzipiert, war das letzte Gebäude der Schlossfreiheit. Heinrich Strack war auch für die Gestaltung des Konsistorialgebäudes (1846/47) verantwortlich. Dieses schließt die Schlossfreiheit nach Nordwesten ab.

Auf dem Marktplatz: Die Skulptur „Gegenwart“ von Bernd Allenstein (Oldenburg)

Auf dem Marktplatz: Die Skulptur „Gegenwart“ von Bernd Allenstein

Nicht nur St. Lamberti am Markt
Wer von Kunst und Kultur noch nicht genug hat, der unternimmt anschließend eine Tour auf der Museumsmeile. Alle anderen durchstreifen noch ein wenig die Stadt, flanieren entlang der Alten Hunte an den Kavaliershäusern vorbei oder schlendern über den Markt und werfen ein Blick in die Stadtkirche St. Lamberti, äußerlich eine neogotische Backsteinkirche, im Inneren jedoch eine klassizistische Saalkirche. Nebenan steht das neogotische Alte Rathaus aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert und vor diesem eine Skulpturengruppe von Bernd Allenstein mit dem Titel „Gegenwart“.

Das Alte Rathaus am Marktplatz von Oldenburg

Das Alte Rathaus am Marktplatz

Am Markplatz erblickt man außerdem das in Fachwerk errichtete Degodehaus. Es gilt als das letzte in Oldenburg erbaute Patrizierhaus. Der Ursprungsbau geht auf das Jahr 1502 zurück. Das heutige Aussehen ist jedoch jüngeren Datums: „Erneuert 1888“ steht an der Giebelfassade. Nach dem  Kaufmann Dietrich Wilhelm Degode, der das Haus erwarb und hier seit dem 1. Juli 1860 eine Kolonialwarenhandlung betrieb, trägt das Gebäude den Namen Degodehaus.

 

Weitere informationen

Stadtmuseum
Am Stadtmuseum 4-8
26121 Oldenburg
http://stadtmuseum.oldenburg.de/

Horst-Janssen-Museum
Am Stadtmuseum 4-8
26121 Oldenburg
www.horst-janssen-museum.de

Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte
Schloss, Augusteum und Prinzenpalais
Damm 1
26135 Oldenburg
Das Schloss befindet sich Schlossplatz 1, 26122 Oldenburg, das Augusteum in der Elisabethstr. 1, 26135 Oldenburg und das Prinzenpalais befindet am Damm 1, 26135 Oldenburg.
http://www.landesmuseum-oldenburg.niedersachsen.de

Landesmuseum Natur und Mensch

Damm 38 – 44
26135 Oldenburg
http://www.naturundmensch.de/

Alte Schmiede am Lappan

Lappangasse 4/ Staulinie 1
26122 Oldenburg
http://www.schmiede-sandstede.de/


 

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