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Aegidienkirche

 

Am Aegidienkirchhof, unweit der Reste der alten Stadtmauer und der davor stehenden Mahnmal Aegidienkirche in HannoverSkulptur eines Mannes von Stephan Balkenhol, erhebt sich der Turm der Aegidienkirche, deren Kirchenschiff eine Ruine und ein Mahnmal zugleich ist. Die im 14.Jahrhundert erbaute Kirche, die im frühen 18.Jahrhundert und in der ersten Hälfte des 19.Jahrhunderts Umbauten erfuhr, ist ein Hallenbau, wie noch deutlich zu erkennen ist, auch wenn das Hallendach und die Glasfenster seit deren Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg fehlen. Die Aegidienkirche ist, betrachtet man den Baubeginn, die jüngste der drei Altstadtkirchen. Doch die ursprüngliche Kirche gleicht nicht der, die wir heute sehen, da 1703 bis 1807 ein Neubau erfolgte. Zu dieser Zeit entstand auch der mit Gesimsen und Flachpfeilern gegliederte Turm des Gotteshauses. Im 19.Jahrhundert beließ man es bei der Umgestaltung des Innenraumes und ließ die Architektur ansonsten unberührt. Während man nach dem Zweiten Weltkrieg die Umfassungsmauern der Halle nicht mehr überdachte, bekrönte man den Kirchenturm mit einem Glockenspiel. Dieses ertönt jeweils um 9.05, 12.05, 15.05 und 18.05. Im Turmfuß hängt seit 1985 eine Friedensglocke, ein Geschenk der Partnerstadt Hiroshima.

Seit einigen Jahren sind die leeren Fensterbögen der Halle mit der Installation „Einleuchtungen“ von Inge-Rose Lippok gefüllt. Ehe die Künstlerin diese Installation fertigte, hatte sie bereits Jahre zuvor für den leeren Raum eine Installation zur Musik des polnischen Komponisten Goretzki geschaffen. Seither ließ sie die Kirchenruine nicht mehr los. „Ich merkte, dass diese Ruine für mich der absolute Raum ist.“ so Lippok. In ihr reifte nachfolgend die Idee einer Lichtinstallation, die allerdings den Nachteil gehabt hätte, nur nachts zu sehen zu sein. Von Beginn an befasste sie sich mit den leeren Fensteröffnungen und der Frage des Lichts. Sie wollte diese Leere füllen und zugleich aber die Offenheit des Kirchenbaus nicht aufheben. Gleichsam wie bei Buntglasfenstern hängte die Künstlerin überlappende bunte „Folien“ in den spitzbogigen Fensteröffnungen des Gotteshauses auf. Je nach Lichteinfall werden nun diese Farbflächen zum Leuchten gebracht.

Mahnmal Aegidienkirche mit der Kunstintervention "Erleuchtung" in Hannover

Mahnmal Aegidienkirche mit der Kunstintervention „Erleuchtung“

Noch ein weiteres Kunstwerk hat im Kircheninneren seinen Platz: Dorothee von Windheim konzipierte dort ihre „Schattenlinie“, die die zackigen Abschlüsse der Umfassungsmauern der Kirchenhalle aufnimmt. Eine weiße Linie aus Carrara-Steinen zieht sich im Zickzack über den Kirchenboden. Schatten wirft sich darüber, gleißendes Sonnenlicht hebt das Linienband hervor.

Die vor dem Turmfuß stehende Skulptur trägt den Titel Demut und ist eine Arbeit des aus Hannover stammenden Bildhauers Kurt Lehmann.

 

Aegidienkirche
Kuratorium Mahnmal St. Aegidien
Hanns–Lilje–Platz 3 und Schuhstraße 4
30159 Hannover
Tel.: 0511 – 30 18 66 – 11
http://www.aegidienkirche-hannover.de/


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