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Taschenbergpalais

Reiseführer Dresden - Taschenberg Palais
Das einstige Domizil der Gräfin Cosel, heute eine Luxusherberge

Aus dem einstigen Stadtpalais für Anna Constanze von Hoym, der späteren Gräfin Cosel, wurde unter Einbeziehung von Vorgängerbauten unterdessen ein Luxushotel im Herzen der historischen Altstadt. Am Ursprungsbau des Palais waren Baumeister wie Johann Friedrich Karcher und Matthäus Daniel Pöppelmann sowie Johann Christoph Knöffel beteiligt. Das Palais für die Mätresse August des Starkes steht in unmittelbarer Nähe zum Residenzschloss, so gab es keine Hindernisse für ein spontanes Stelldichein. Eine Brücke zwischen Schloss und Palais machte es möglich, trockenen Fußes von einer zu anderen Straßenseite zu gelangen, um die Nacht gemeinsam zu verbringen.

Während Gräfin Cosel das Palais bewohnte, verfügte es über eine orientalisch anmutende Einrichtung und wurde deshalb um 1715/16 auch Türkisches Haus genannt. Mehrmals diente das repräsentative Palais als Residenz der sächsischen Thronfolger und des Kurfürsten von Sachsen. Maßgebliche Umgestaltungen fanden unter der Aufsicht Johann Christoph Knöffels zwischen 1747 und 1750 statt. Zu diesen Umbauten zählt die Gestaltung des Appartements der Kurprinzessin Maria Antonia, der Tochter Kaiser Karls VII.. Ergänzungen des Ursprungsbaus sind außerdem der West- und der Ostflügel. Diese Bauvorhaben begannen 1756.

Zahlreiche Räume wurde teilweise unter dem Einfluss des bayrischen Rokokos verändert. Auch die Hauskapelle wurde in diesem Stil überbaut. In den 1840er und 1850er Jahren wurde das Palais noch einmal umgestaltet, blieb dann aber bis 1945 unverändert. In diesem letzten Kriegsjahr brannte der mehrflügelige Komplex mit mittig angelegtem Großen Hof und fünf weiteren Höfen infolge des Bombardements der Alliierten aus.

Jahrzehnte später erfolgte zwischen 1992 und 1995 der Wiederaufbau, ohne dabei alle Bauteile originalgetreu wieder herzurichten. Insbesondere auf die Anlage der hohen Mansarddächer, die sich mit Walmdächern abwechseln, hat man großen Wert gelegt. Nun residieren Gäste von nah und fern in einem „Barockpalais mit 5-Sterne-Grandhotel-Ausstattung“. Dabei hat das Nächtigen nicht nur in der Kronprinzensuite ihren Preis!

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