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Museen in Dresden

Einer der musealen Anziehungspunkte Dresdens ist der Zwinger mit der Gemäldegalerie Alter Meister: 1853 bis 1855 entstand in Dresden nach Entwürfen von Gottfried Semper das Neue Königliche Museum am Zwinger, um die kurfürstliche Gemäldesammlung aufzunehmen. Bereits dieser Bau ist ein Kunstwerk, betrachtet man den Fassadenschmuck auf der Zwinger- und der Theaterplatzseite: Alexander der Große ist neben Homer zu entdecken, Erato neben Urania. Auch die Deckenbilder und Relieffriese im Inneren sind es wert in Augenschein genommen zu werden.

Dresden - Residenzschloss
Blick auf Residenzschloss, Hofkirche und Stallhof

Das Grüne Gewölbe, mit ursprünglich über 3000 Kunstwerken als kurfürstliches Schatzkammermuseum ins Leben gerufen, öffnete seine Türen als das älteste Museum für angewandte Kunst. Es beherbergt einmaliges Kunsthandwerk u. a. aus vergoldetem Silber, Elfenbein, Bernstein und Bergkristall. Es war über vier Jahrzehnte im Albertinum zu sehen. Nun, nach dem Umzug ins Residenzschloss, sind die Exponate sowohl im Historischen Grünen Gewölbe mit den rekonstruierten und restaurierten Räumlichkeiten wie dem Bernsteinzimmer und dem Weißsilberzimmer zu sehen, als auch in den zehn Räumen des Neuen Grünen Gewölbes.

Dresden - Stadtmuseum
An die bewegte Zeit der 1840er Jahre erinnert
dieses Exponat im Stadtmuseum

Der Kunst des 20.Jahrhunderts, soweit sie im städtischen Besitz ist, widmet sich die Städtische Galerie im Landhaus: Die ständige Ausstellung der Städtischen Galerie eröffnet einen Blick auf die Kunst in Dresden in den vergangenen Jahrzehnten. Gotthard Kuehl, der um 1900 in Dresden eine eigene Malkultur entwickelte, die im gesamten 20. Jahrhundert auf hohem Niveau fortgeführt wurde, ist einer der bedeutenden Künstler jener Zeit. Zu den Künstlern, die in Dresden lehrten, gehörte Otto Dix. Dresden als Kunst-Ort spiegelt sich nicht nur in den Arbeiten der beiden oben genannten Maler wieder, sondern in Gemälden und Plastiken von Oskar Zwintscher, Pol Cassel, Curt Querner, Hans Körnig, Willy Wolff, Theodor Rosenhauer, Cornelia Schleime, Hubertus Giebe, Angela Hampel, Thoralf Knobloch und Thomas Scheibitz. Im gleichen Haus widmet man sich im Stadtmuseum der Stadtgeschichte. Diese beginnt im Jahr 1206, als Dresden erstmals urkundlich erwähnt wurde. Behandelt wird zudem die Märzrevolution 1848. Außerdem wirft man beim Rundgang einen Blick auf Dresden als Wirtschaftsstandort während der industriellen Revolution und danach. Die Ausstellung streift die Jahre des 1.Weltkriegs und rückt die Arbeit der Deutschen Werkstätten in Hellerau ins Blickfeld der Besucher. Darüber hinaus stellt sie mittels Zeitleiste und wenigen Exponaten die systematische Judenverfolgung während der NS-Zeit vor und widmet sich dem Bombardement der Stadt im Februar 1945. Dresden nach 1945 wird selbstverständlich ebenso thematisiert wie die Jugendkultur der Stadt und die Ereignisse im Oktober 1989. So schließt sich ein Bogen der Stadtgeschichte, bei der bisher nur die letzten Jahrzehnte ausgespart geblieben sind.

Dresden - Johanneum
Hinter den Mauern des Johanneums warten Oldtimer auf Besucher

Am Rande des Neumarkts und in Nachbarschaft zur Frauenkirche sowie zum Residenzschloss steht das Johanneum, in dem das Verkehrsmuseum motorisierte Oldtimer und historische Schienenfahrzeuge zeigt: Nicht jeder kennt die hier ausgestellten Oldtimer, die fast ausschließlich im Osten Deutschlands und in Osteuropa produziert wurden wie der erste fahrbereite Wagen der Wanderer-Werke. Doch auch der Daimler-Petroleum-Reitwagen aus Cannstatt-Untertürkheim hat seinen Weg nach Dresden gefunden. Bei der Darstellung der Geschichte der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft/Deutsche Reichsbahn von 1924 bis 1993 wird auch die Einbindung in die Kriegs- und Vernichtungspolitik der Nazis angesprochen. Die Sänfte der Dresdner Rats-Chaisenträgergilde aus dem Jahre 1705, das älteste Exponat des Museums, und der Pferdebus sind Meilensteine in der Geschichte der Personenbeförderung in der Stadt. Dem Thema Luftverkehr, Zweirad und Schiffbau widmet man sich im Museum recht ausführlich. Schließlich kommen dank einiger Modelleisenbahnen auch die Kleinsten unter den Besuchern nicht zu kurz.

Dresden - Technische Sammlungen
Die sogenannte Wundertrommel ist eines der sehenswerten
Exponate der Technischen Sammlungen

Für Eltern mit Kindern sind die Technischen Sammlungen ein besonderer Tipp, können doch die Gören im sogenannten Experimentierfeld Phänomene aus Mechanik, Optik, Akustik und Elektrizität auf spielerische Art und Weise kennen lernen. Dass Mathematik nicht etwa nur ein trockenes Schulfach ist, lernen die jüngeren Besucher im Erlebnisland Mathematik. Hier wird nicht nur gepuzzelt, sondern auch ein Kaleidoskop gebaut oder ausprobiert, ob eine Pyramide und andere Körper wohl in einen Plexiglaskubus passen. Für die jüngeren Besucher weniger interessant sind die übrigen Abteilungen des Hauses, die sich mit der Entwicklung der Kameratechnik, mit der Geschichte des Trickfilms in der DDR, mit mechanischen Musikautomaten und mit Fragen der Rechentechnik befassen.

Auf den ersten Blick schreckt der Titel des Museums den einen oder anderen Dresdenbesucher gewiss ab: Deutsches Hygienemuseum. Doch wer das Haus besucht – die Eintrittskarte kann für einen Besuch an zwei aufeinander folgenden Tagen genutzt werden –, wird überrascht sein, was es zu sehen gibt, sieht man einmal von den ambitionierten Sonderausstellungen ab, die sich auch heiklen Themen wie „Krieg und Medizin“ widmen. Themen wie „Essen und Trinken“, der „Gläserne Mensch“, „Leben und Sterben“ oder „Sexualität“ werden auf unterhaltsame und zugleich didaktische Weise präsentiert. Mitmachelemente stehen im Kinder-Museum zur Verfügung, das für Besucher zwischen vier und zwölf Jahren gedacht ist. Der Ausstellungsparcours ist so angelegt, dass alle fünf Sinne angesprochen werden: Das Computerspiel Gebärdensprache beschäftigt einen Teil der jungen Besucher, das Spiegelkabinett und der Kostümbereich einen anderen Teil, wenn es ums Thema „Sehen“ geht. „Geräusche raten“ heißt es im Segment „Hören“ und unter den Stichworten „Riechen und Schmecken“ kann man unter anderem an fünf Riechsäulen schnuppern. Zum Schluss wird man dann in einem Dunkelbereich des Kindermuseums das Fühlen „lernen“.

In der Stadt, in der die Maler der Romantik wie Caspar David Friedrich und Johan Christian Clausen Dahl zuhause waren, darf ein Museum der Dresdner Frühromantik nicht fehlen. Im so genannten Kügelgenhaus wird in neun thematisch gestalteten Räumen die Dresdner Kultur- und Geistesgeschichte im 18./19. Jahrhundert wieder lebendig. Dazu gehören auch das Leben und Schaffen der romantischen Maler Gerhard von Kügelgen und Caspar David Friedrich.

Dreesden - Kügelgenhaus
Hier malte der Historienmaler Gerhard von Kügelgen

Nicht nur Friedrich Schiller, der während seiner Aufenthalte in der Stadt bei seinem Freund Theodor Körner Unterschlupf fand, ist ein Literaturmuseum gewidmet, sondern auch dem Vater von »Emil und die Detektive«, Erich Kästner. Das Erich-Kästner-Museum unweit des Albertplatzes bietet interessante Einblicke in das Leben und Schaffen dieses deutschsprachigen Schriftstellers, der zumeist in Verbindung mit dem Verfassen von Kinderbüchern gebracht wird. Auf der Mauer, die das Museumsanwesen umgibt, hockt der jugendliche Kästner in Bronze, während unweit von hier auf dem Albertplatz eine eigenwillige Plastik aus einem Bücherstapel mit aufgesetztem Hut an Kästner erinnert. Thematische Schwerpunkte der Museumspräsentation sind unter anderem »Kästner und die frühe Zeit in Dresden«, »Kästner als der Mann zwischen den Stühlen«, »Kästner und die Kinder« sowie »Kästner und die Medien«.

Ein Museum der besonderen Art ist das Militärhistorische Museum der Bundeswehr. Bis zur Fertigstellung der neuen militärhistorischen Schau im ehemaligen Arsenalhauptgebäude Ende 2010 kann in zwei ständigen Ausstellungen mit den Titeln „Hinterlassenschaften aus fünf Jahrhunderten“ und „Deutsche Militärgeschichte von 1945 – 1970“ museal aufgearbeitete Militärgeschichte punktuell vermittelt werden. Herausragende Exponate sind das Stabring-Geschütz „Faule Magd“ (Rohr um 1450) und das erste deutsche U-Boot „Brandtaucher“ von 1850/51.

Weitere Informationen

Grünes Gewölbe (Historisches Grünes Gewölbe)
Dresdner Schloss
Eingang Sophienstraße
01067 Dresden
Tel.: 03 51/49 14 20 00
besucherservice@skd-dresden.de
Öffnungszeiten
außer Di. tägl. 10–19 Uhr, letzter Einlass 18 Uhr
Eintritt
Kontingentierter Zugang, Karten im Vorverkauf unter www.dresden-tourist.de und Tel.: 0351/49192285, Audioführer im Preis von 10 Euro plus Vorverkaufsgebühr von 1,50 Euro inbegriffen
Grünes Gewölbe

Grünes Gewölbe (Neues Grünes Gewölbe)
Dresdner Schloss
Eingang Sophienstraße
01067 Dresden
Tel.: 0049 (0) 351-49142000
besucherservice@skd-dresden.de
Öffnungszeiten
außer Mo. tägl. 10–18 Uhr
Grünes Gewölbe

Reiseführer Dresden - Schiller Statue
Friedrich Schiller in antiker Pose nahe
Albertplatz/Königstraße

Städtische Galerie Dresden, Kunstsammlung
Stadtmuseum

Wilsdruffer Str. 2
01067 Dresden
Besuchereingang: Landhausstraße
Tel.: 03 51/5 64 96 31
Öffnungszeiten
Di–Do und Sa/So 10–18 Uhr, Fr 10-19 Uhr
www.museen-dresden.de

Gemäldegalerie Alte Meister
Semperbau am Zwinger
Theaterplatz 1
01067 Dresden
Telefon: 03 51/49 14 20 00
besucherservice@skd.smwk.sachsen.de
Öffnungszeiten
Di–So 10–18 Uhr
Gemäldegalerie Alte Meister

Verkehrsmuseum Dresden GmbH
Augustusstraße 1
01067 Dresden
Service: Tel.: 03 51/8 64 40
info@verkehrsmuseum-dresden.de
Öffnungszeiten:
Di– So 10–17 Uhr, Montag Ruhetag (außer Oster- und Pfingstmontag); am Heiligen Abend, 1. Weihnachtsfeiertag, Silvester und Neujahr geschlossen.
Anreise
DB Hbf Dresden, Tram 3 und 7 bis Pirnaischen Platz
www.verkehrsmuseum-dresden.de

Deutsches Hygiene-Museum
Lingnerpl. 1
01069 Dresden
Tel.: 03 51/4 84 66 70
service@dhmd.de
Öffnungszeiten
Di–So 10–18 Uhr
Anreise
DB Hbf Dresden, Tram 10, 13 (Großer Garten/Deutsches Hygienemuseum), 1, 2, 4, 12 (Deutsches Hygiene-Museum)
Deutsches Hygienemuseum

Kügelgenhaus
Hauptstr. 13
01097 Dresden
Tel. 03 51/8 04 47 60
Öffnungszeiten
Mi–So 10–18 Uhr
Anreise
Tram 3, 7, 11 bis Albertplatz
www.museen-dresden.de

Erich-Kästner-Museum
Antonstr.1
01097 Dresden
Tel.: 03 51/8 04 50 86
Öffnungszeiten
So–Di 10–18 Uhr, Mi bis 20 Uhr
Anreise
Tram 3, 6, 7, 11 bis Albertplatz
www.erich-kaestner-museum.de

Landesmuseum für Vorgeschichte
Japanisches Palais

Palaisplatz 11
01097 Dresden
Tel. 03 51/8 92 66 03
Öffnungszeiten
tägl. 10–18
www.archsax.sachsen.de

Museum für Sächsische Volkskunst mit Puppentheatersammlung
Köpckestr. 1., Jägerhof
01097 Dresden
Tel. 03 51/ 49 14 20 00
Öffnungszeiten
Di–So 10–18 Uhr
www.sdk-dresden.de

Militärhistorisches Museum der Bundeswehr
Olbrichtpl.2
01099 Dresden
Tel. 0351 8 23 28 87
Montag 10 bis 21 Uhr, Dienstag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr, Mittwoch geschlossen
www.mhm.bundeswehr.org

Technische Sammlungen der Stadt Dresden
Junghansstr. 1-3
01277 Dresden
Tel. 0351 488 7201
Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag, 9-17 Uhr / Sa/So 10-18 Uhr
http://www.tsd.de/

 

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