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Durch die Altstadt: Zwinger, Hofkirche und Zeughaus

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Dass auch ein illegitimer Sohn ein hochherrschaftliches Domizil beanspruchte, wird beim Anblick des in zartes Gelb getauchten Coselpalais einsichtig. Dieser beschwingt erscheinende Bau wurde in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts für einen Sohn August des Starken und seiner berühmten Mätresse errichtet.

Reiseführer Dresden - Hochschule für Bildende Künste
Eine »Zitronenpresse« als Kuppel:
die Hochschule für Bildende Künste

Ein Kind des Historismus mit einem Hang zum Monumentalen ist die  heutige Hochschule für Bildende Künste, ehemals die Königliche Kunstakademie, die im ausgehenden 19. Jahrhundert gegründet wurde. Wie eine Zitronenpresse aus Glas mutet die Kuppel an, die die ehemalige Kunstakademie mit dem Ausstellungsgebäude verbindet. Nicht zu übersehen sind die zahlreichen allegorischen Figuren, darunter Fama, die Göttin des Ruhmes. An der Brühlschen Terrasse stehen wir anschließend einer mächtigen Vierflügelanlage gegenüber. Es handelt sich um das ehemalige Zeughaus, das 1848 einer der Schauplätze revolutionärer Umtriebe war. Heute ist dieses Bauwerk unter dem Namen Albertinum bekannt. Bis zur aktuellen Sanierung waren hier die zur Zeit nicht zugängliche Gemäldegalerie Neue Meister und vier Jahrzehnte lang Kunstschätze des Grünen Gewölbes untergebracht. Säulen mit korinthischen Kapitellen, Dreiecksgiebel über den Fenstern, vorspringende Gebäudesegmente und eine Betonung der Horizontalen sind für das im Stil der italienischen Hochrenaissance errichtete Bauwerk kennzeichnend. In der Nachbarschaft zum Albertinum steht die Ruine des Kurländischen Palais, dessen Rekonstruktion 2006 mit Mitteln privater Investoren begonnen wurde. Der Name dieses Palais leitet sich von einem seiner Besitzer, Prinz Carl Herzog von Kurland her. Hier residierte einst der Gouverneur von Dresden. Außerdem tagte in diesem prächtigen Stadtpalais die erste Dresdner Freimaurerloge. Nach Nutzung als Lazarett und Königliche Medizinische Akademie sieht dieser Palais nun einer neuen Bestimmung entgegen.

Reiseführer Dresden - Synagoge
Ein verdrehter Quader am Rande der
Dresdner Innenstadt: die neue Synagoge

Beschließen wollen wir den Rundgang durch die Dresdner Altstadt mit dem Besuch der neuen Synagoge zwischen Hasenberg und Rathenauplatz. Dort haben die Architekten Wandel, Hoefer, Lorch und Hirsch dem in sich gedrehte Monolithen – die eigentliche Synagoge – einen Kubus, das Gemeindehaus, gegenübergestellt. Die Synagoge ist bis auf den schmalen hohen Eingang hermetisch nach außen abgeschlossen, während das Gemeindezentrum sich mit seiner Glasfront zur Synagoge hin öffnet. Beide Baukörper stehen auf einer Art Podest und sind dank einer seitlichen Mauer miteinander verbunden. Bewusst wurde die zerstörte Synagoge, ein byzantinischer Kuppelbau von Georg Semper, in ihren Umrissen in dem mit grauem Feinkies ausgelegten Hof mittels Metallband nachgezeichnet. Bewusst war aber auch die Abkehr von einer nahe liegenden Rekonstruktion und einer postmodernen Interpretation des Semperbaus. Entstanden ist hingegen ein moderner Tempel, der sich als Baukörper nach Osten verdreht. An die zerstörte Synagoge mahnt ein Denkmal in der Grünanlage vor dem 1750 erbauten Hofgärtnerhaus.

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