Sehenswürdigkeiten in Berlin

Das Kaufhaus des Westens - KaDeWe

In Deutschland verbindet sich die Kultur des Warenhauses mit Namen wie Nathan Israel, Gerson und Herzog. Oscar Tietz, Rudolph Karstadt, Adolf Jandorf und Abraham Wertheim sind weitere Namen, die in diesem Zusammenhang zu nennen sind. Der Besuch eines Kaufhauses war einst ein besonderes Ereignis. Der deutsche Außenminister der Weimarer Zeit, Gustav Stresemann, schrieb im Jahre 1900 darüber und sprach von Besuchen bei Wertheim als „Ausflüge, den man etwa nach irgendeinem schönen Orte der Umgebung macht.“

KaDeWe - Kaufhaus des Westens

Dass man für ein Kaufhaus, speziell für das des Westens in Berlin ganze Häuserblöcke abreißen ließ, wissen heute nur noch wenige Besucher des KaDeWe. Dennoch geschah genau das im November 1905 mit den Mietshäusern zwischen der Ansbacher, der Passauer und der Tauentzienstraße. Es musste Platz geschaffen werden für den „Luxus im Berliner Westen“.

Wie die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche – mit dem 113 Meter hohen Turm damals das höchste Bauwerk der Stadt – und dem Café des Westens (Kudamm/Joachimsthaler Straße) sollte das KaDeWe zu den Highlights im gutbürgerlichen Quartier zwischen Wittenbergplatz und Kudamm werden. Hinter der Idee des Nobelkaufhauses stand der Unternehmer Adolf Jandorf. Mit der Eröffnung des Kaufhauses im Westen im März 1907 begann der Aufstieg des KaDeWe. Die Kaufhausarchitektur aus Muschelkalkstein – auf den Stuttgarter Architekten Johann Emil Schaudt zurückgehend – wurde von Chronisten und Kritikern gelobt. Der Preis für den Bau erreichte die für damalige Verhältnisse gigantische Summe von 20 Millionen Mark. 24. 000 Quadratmeter Verkaufsfläche standen zur Verfügung. Modernität und Gediegenheit waren die Begriffe, die für das KaDeWe zutrafen und wohl immer noch Gültigkeit besitzen. Auch der preußische Monarch pflegte in diesem Kaufhaus einzukaufen und gab dann in zwei Tagen schon mal 250.000 Mark aus.

KaDeWe - Kaufhaus des Westens

Lange bevor an Sommer- und Winterschlussverkauf zu denken war, fanden im KaDeWe sogenannte „Weiße Wochen“ statt. 1926 kaufte Hermann Tietz der Familie Jandorf das Kaufhaus ab. Die „Fa. Tietz wurde damit der größte Warenhaus-Konzern auf dem Festlande“, wie das Volksblatt am 2.12.1926 schrieb.

In den Jahren 1927 bis 1932 wurde dem Kaufhaus eine umfassende Schönheitskur verpasst. Die Periode zwischen 1933 und 1949 ging an der Geschichte des Kaufhauses nicht spurlos vorbei. Enteignet wurde das KaDeWe bereits vor der formalen Legitimierung durch ein Gesetz von 1939. Die Hertie GmbH, an ihrer Spitze Georg Karg, übernahm das Haus. /p>

KaDeWe - Kaufhaus des Westens

Von den Zerstörungen in Berlin infolge des Zweiten Weltkriegs waren auch das KaDeWe und der Kudamm nicht ausgenommen: „Der Kurfürstendamm ist eine bessere Dorfstraße. Die Fassaden stehen noch. Die Menschen kriechen von irgendwo aus dem Schutt heraus. ...“, so schrieb Gottfried Bermann Fischer 1947. Doch nur wenige Jahre später entstand das Kaufhaus des Westens wie Phönix aus der Asche. Es wurde zum „Schaufenster des Westens“, wurde ausgebaut, umgebaut und erweitert, sodass heute auf 60. 000 Quadratmetern 380.000 Artikel feilgeboten werden. 7.000 qm groß ist allein die Feinkostabteilung im sechsten Stock.

 

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