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Orkanfahrt

Ich hatte von dem Buch gehört, von der Faszination, den sein Inhalt auf seine Leser ausübt, von den phantastischen Verkaufszahlen. Ich hatte Rezensionen gelesen wie „Orkanfahrt schmeckt nach Salzwasser". Kaufen, lesen und Anker auf die Schulter tätowieren lassen“ aus Max und wollte das Buch haben. Es kam an, fein verpackt, doch fehlte partout die Zeit, es anzuschauen. Dachte ich, aber dann hielt ich es doch in der Hand. Es fühlte sich gut an, so gut mit diesem matten Schutzumschlag, angenehm schwer und die Blicke auf das Schwarzweiß-Portrait eines Mannes gelenkt, der einfach nichts anderes als ein Seebär sein kann.
Nach diesen ersten sinnlichen Erfahrungen mit „Orkanfahrt“ war das Kennenlernen des Buches ein Muss und zwar sofort.
Die Farben, die außergewöhnliche Qualität des Papiers, die Illustrationen, das Layout, die Gestaltung, die unglaublich darstellerischen Portraits der Protagonisten in den Szenerien ihrer ganz eigenen Welt, die Auswahl ihrer Geschichten und die einfühlsame Art der Niederschrift – ohne es in dieser Stunde zu wollen, konnte ich nicht aufhören zu lesen. Saß stattdessen da und las.

Orkanfahrt

Las die Story von Karlheinz Follert, die von einem falsch ausgeführten Befehl handelt, von einem Toten an Bord und überhaupt von einer Reise des Frachters „Hamburg“ durch die Karibik, die unter keinem guten Stern stand. Oder der von Jan Uwe Andersen, der mit seiner „Stockenfels“ in New York einläuft und es dort mit einer Meuterei zu tun bekommt.
Da ist die Geschichte, die am 29. Januar 1978 um 23.46 Uhr ihren Anfang nimmt und die Kapitän Peter Lunau mit den einleitenden Worten „Im Leben eines jeden Kapitäns gibt es Momente, in denen er so alleine ist, wie ein Mensch nur alleine sein kann“ erzählt. 
Ich kam zu den Erzählungen der DGzRS-Vormänner Jörg Bünting und Wolfgang Gruben, dessen Bruder bei einem Einsatz der Seenotretter auf der Nordsee ums Leben kam. Und was Peter Zylmann, Peter Steffens, Emil Feith, Heinz Götzie und die anderen in diesem Buch verewigten und keineswegs namenlose Kapitäne alles so erzählen können!
Ich las, lächelte und hatte Tränen in den Augen.

Also möchte ich mich bedanken, bei den Kapitänen, die sich vielleicht an noch weitere Geschichten erinnern können, auch wenn sie lieber getreu ihrem Charakter folgen, der, wie Wolfgang Gruben sagt, „nicht gerne redet.“
Darüber hinaus möchte ich mich bedanken bei den Leuten vom Verlag Ankerherz, die so mutig und selbstbewusst waren, ihren Verlag zu gründen, um dieses Buch so herausbringen zu können, wie es ihren Vorstellungen entsprach. Und beim Autor, dem Fotografen und dem Illustrator ohnehin.
Bitte lassen Sie nicht nach, mehr solcher Bücher zu verwirklichen!

usch@saw

Stefan Krücken und Achim Multhaupt: Orkanfahrt. Verlag Ankerherz. ISBN: 978-3-940138-00-2. 29,90 Euro.

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