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Fremdenverkehr mit Einheimischen

Schon der Titel des neuen Gedichtbandes „Fremdenverkehr mit Einheimischen“ zergeht einem auf der Zunge wie ein Werthers Echte Sahnebonbon und so weit entfernt ist er auch nicht vom großen Meister deutscher Dichtung, der den Werther mit all seinen Leiden ausstattete (ganz ohne ihm Sahnebonbons mit auf den Weg zu geben).

In Eckengas Wortwitz zeigt sich teils zynische und detailverliebte Beobachtung des Alltäglichen, teils Politikverdrossenheit und Fußballfieber. Völlig skrupellos übersetzt er aber auch Shakespeares’s „My mistress’ eyes are nothing like the sun“ in bestes Ruhrpottdeutsch, wobei die daraus entstehende Version natürlich zur Ernennung von Essen zur Europäischen Kulturhauptstadt 2010 vorgetragen werden sollte, namentlich mit Kenneth Brannagh und Peter Lohmeyer.

Fritz Eckenga: Fremdenverkehr mit Einheimischen

Die Betrachtung der weiblichen Brüste klingt dann so: „Wenn Schnee weiß ist, sind ihre…äh…Dinger…aber höchstens so weiß wie Schnee, der schon ziemlich lange inner Gegend rumliegt. Also so, wie das aussieht, wenn die Stadtwerke schon gestreut haben.“

Da kann man nur hoffen, dass nicht nur die Stadtwerke genug Streusalz behalten, sondern auch Fritz Eckenga weiterhin Weisheiten streut. Über die letzten Worte eines großen Vorsitzenden wie Franz Müntefering ebenso wie über den Antrag zur Aufnahme in die UNESCO-Liste des Welterbes der Menschheit, für das er den Fernfahrerteller der BAB-Raststätte Katzenfurth für 9 Euro vorschlägt. Absurdistan ist nebenan! Es lebe der kultivierte Nonsens.

hf@saw

Fritz Eckenga: Fremdenverkehr mit Einheimischen. Kunstmann-Verlag. ISBN 783888-976551. 12,00 Euro.



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