Maria, ihm schmeckt´s nicht
und
Antonio im Wunderland

Lange wurde das erste Buch „Maria, ihm schmeckt´s nicht“ (Oktober 2003) nur wenig beachtet, erst durch Mundpropaganda im Kollegenkreis – Jan Weiler war viele Jahre Chefredakteur des „Süddeutschen Zeitung Magazins“ – rollte der Debutroman auf die Erfolgsspur. Es konnte nämlich niemand, der das Buch gelesen hatte, von ihm erzählen, ohne sich dabei die Lachtränen aus den Augen wischen zu müssen. Und wie gerne hätte man Antonio unnachahmlich italienisches Deutsch kopiert oder sich gleich auch eine Sippe italienischer Verwandter gewünscht.

Dass ein so hervorragender Journalist wie Jan Weiler eine besondere Sprache beherrschen muss, steht außer Frage, dass ein solcher Journalist aber auch ein derart brillanter Beobachter und Verbalkarikaturist ist, das ist selten und macht den Esprit dieser beiden Bücher aus.
Denn nach dem endlich eingetretenen Erfolg des ersten Romans hat sich die Fortsetzung in „Antonio im Wunderland“ ergeben. Antonio Marcipane, Jan Weilers Schwiegervater, ist nämlich zwischenzeitlich in Rente, sitzt auf der Hollywoodschaukel im Garten seines deutschen Reiheneckhauses herum, knabbert Macadamia-Nüsse und würde sich langweilen, wenn er keine Pläne schmieden könnte. Die alle in dem Kindheitstraum münden, einmal nach Amerika zu fahren. Da Antonio nun so einen, nicht nur intelligenten, sondern auch weitgereisten, flexiblen Schwiegersohn hat, muss der „liebe Jung“ natürlich mit. Und das alles auch noch in geheimer Mission. Jan Weiler ahnt, was auf ihn zukommt, doch entgehen kann er dem ebenso wenig wie der Leser dieser Geschichten ihrem unwiderstehlichen Charme.

usch@saw

Jan Weiler: Maria, ihm schmeckt´s nicht! Ullstein Verlag. ISBN 3548264263. 10,00 Euro.

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Jan Weiler: Antonio im Wunderland. Rowolth Tb. ISBN 349924263X. 8,95 Euro.

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