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Die Midas Morde

Die Midas MordeEs scheint, als wären alle Kommissare, die in aktuellen Krimis auftauchen, beziehungsgestört und dem Alkohol zugetan. Das gilt nicht allein für Mankells Willander, sondern auch für Kommissar Pieter Van In, der in Brügge zuhause ist und akute Geldsorgen hat. Mit der Treue zu seiner Geliebten, einer stellvertretenden Staatsanwältin, ist es bei Pieter Van In auch nicht weit her, zu groß sind die Verlockungen einer reizenden Dame im örtlichen Edelpuff „Villa Italiana“.
Für Aufruhr sorgt in der westflämischen Kleinstadt Brügge nicht nur ein Bombenanschlag – ein weiterer auf das Wahrzeichen der Stadt, den Belfried, kann in letzter Minute verhindert werden. Auch der Mord an einem deutschen Geschäftsmann hält die örtliche Polizei, vor allem Pieter Van In und seinen Kollegen, den schwulen Brigadier Guido Versavel, in Atem. Kompliziert wird die Ermittlungsarbeit auch dadurch, dass einige angesehene Herren der Stadt, so auch der leitende Staatsanwalt, von ihrer braunen Vergangenheit eingeholt und erpressbar werden.

Im Laufe der Ermittlungen durch Van In hellt sich schließlich auf, welche Beziehungen zwischen dem Reiseveranstalter Kindermann und einigen Geschäftsleuten in Brügge bestehen, die aus dem Weltkulturerbe Brügge eine entwohnte Disneywelt machen wollen. Zudem erfahren wir als Leser nebenbei, was der Staatsanwalt mit einem legendären Schatz der SS zu tun hat.

Die Pläne für ein flämisches Disneyland scheitern dank der akribischen Ermittlungsarbeit von Van In. Brügge kann also weiterhin das Dasein eines verträumten Puppenheims pflegen. Oder doch nicht?

fdp@saw

Pieter Aspe: Die Midas Morde. Fischer-Verlag. ISBN 3-596-162696. 8,90 Euro.

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