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Radwanderführer Flandern

Man merkt, es waren Profis am Werk. Profis im Sinne von: Leidenschaftliche Fahrradtouristen, Kenner der belgischen Region Flandern, aufmerksame Beobachter und genaue Rechercheure. Denn das nimmt man den Autoren Frauke und Thomas Mertens ohne Umschweife ab und ohne, dass sie in Beifall heischenden Worten ausdrücklich darauf hinweisen. Stattdessen bekommt man Flandern „das ideale Reiseziel für Radtouristen“ in zwei verschiedenen Routen näher gebracht, als „Das klassische Flandern“ und „Das unbekanntere Flandern“. Doch zunächst widmen sich die Mertens dem gut ausgebauten Radwegenetz, dem „Relief der Region, das keinen Freizeitradler vor ernsthafte Probleme stellt“, sie liefern eine zusammen gefasste Streckenbeschreibung und haben auch Abkürzungen parat, erläutern die ewig-bange Frage aller Radler „Welches Fahrrad?“, haben ein paar Sätze zu Pannenhilfen zu sagen und verweisen auf Einkaufs- und Einkehrmöglichkeiten.

Danach erfährt man die wichtigsten Fakten zu Belgien, dem Land und schwenkt dann auf Flandern, erläutert den Sprachenstreit, der schon lange keiner mehr ist, und verschafft dem Leser einen Überblick über die Details in Sachen „Leben wie ein Gourmet in Flandern“.

Danach beginnen die Beschreibungen der jeweiligen Route, bei der des „klassischen Flandern“ sind fünf Tage die Basis, das „unbekanntere Flandern“ ist in vier Tagen durchkreuzt. Spätestens in diesem Teil des Radwanderführers angelangt, zeigt es sich, dass man auch in einem solchen Medium viel, viel mehr als schnöde Streckenführungen, Knotenpunkte, kritische Straßenbeläge, die Breite der Fahrradwege in Städten und allenfalls ein wenig Sehenswertes rechts und links der Route vermitteln kann. So erfährt man eingangs einen landschaftlichen und kulturellen Überblick zur Region. Da ist das Geschichtliche der heutigen Szenerie gegenüber gestellt, und in der Rubrik „Sehenswertes“ kann man sich einmal mehr davon überzeugen, dass Frauke und Thomas Mertens weit mehr Sinn für ihr Ziel aufbringen, als es einfach nur zu durchradeln. Dazu gehören auch die Auswahl attraktiver Mode- und Antiquitätengeschäfte, von Secondhandmärkten und Kneipen- und Restaurantvierteln. „Sonderthemen“ widmen sich den regionalen Besonderheiten, wie den Belfrieden, Backsteinen, Beginenhöfen, Bier und so weiter. Dazwischen sind Radfahr-spezifische Adressen eingestreut, und wem das immer noch nicht genügend Informationen sind, dem sind noch weitere Radrouten angedacht und aufgezeichnet, plus einem ausgiebigen Serviceteil.

Dass der Radwanderführer Flandern auch das exakte Format für das Klemmbord vor der Lenkstange hat, dass explizite und genaue Karten, in Übersicht und Detail, zu den Routen (38, Maßstab 1:50 000, 1:65 000 und 1:100 000) und Städten (8) vorhanden sind und dass das Buch in Spiralform gebunden ist, muss nicht ausdrücklich erwähnt werden. Schließlich hat man es beim Meyer & Meyer Verlag mit Experten zu tun, was solcherart Publikationen angeht. Und Mertens und Mertens sind die Inhaber des Aachener Radreiseveranstalters Weinradel-Velomar-Reisen per Rad.

Wenn das nicht ausreichend Reputation ist!

usch@saw

Frauke Mertens & Thomas Mertens: Radwanderführer Flandern, Meyer & Meyer Verlag, ISBN 3-89899-042-7, 14,90 Euro.

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