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Charles Buls (1837-1914)

Während der Amtszeit dieses Brüsseler Bürgermeisters, der von 1881 bis 1899 die Geschicke der Stadt lenkte, wurde die gemeindliche, nicht-kirchliche Erziehung besonders gefördert. Er gehörte neben der  Feminstin und Pädagogin Isabelle Gatti de Gamond (1839-1905) zu den Gründern der »Ligue de l'Enseignement«, die eine säkulare Erziehung jenseits des konservativen katholischen Klerus verwirklichen wollte.

Ohne Buls wäre so manches historische Baudenkmal der Stadt mit der Spitzhacke vernichtet worden. Seinem Einsatz ist es zu verdanken, daß an der Grand Place das Gildehaus »l'Etoile« nicht einer Straßenverbreiterung weichen mußte. Nicht nur eine Brunnenanlage mit dem sitzenden Standbild des Bürgermeisters am östlichen Ende des Marche aux Herbes (Grasmarkt) und unweit der Galeries St. Hubert, sondern auch die im floralen Jugenstil gestaltete Gedächtnistafeln von 1899 im Säulengang des »l'Etoile« sind Danksagungen an den umsichtigen Stadtvater. Er setzte sich in »Esthétique des villes« auch theoretisch mit Fragen der Stadtarchitektur und Stadtumwelt auseinander. Das bis heute geschlossene Barockensemble der Gildehäuser an der Grand Place und die beiden gotischen bzw. neogotischen Bauwerke des Rathauses mit der Löwentreppe und das ihm gegenüberliegende Städtische Museum sind nur dank der umsichtigen Restaurierung im Jahre 1899 noch erhalten, die Charles Buls angeregt hatte. Über die Rue Charles Buls, die zwischen »l'Etoile« und »Hôtel de Ville« liegt, gelangt man übrigens zu einem der Brüsseler Wahrzeichen, dem »Manneken Pis«.

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