DAS PORTAL DEUTSCHSPRACHIGER REISEJOURNALISTEN

Mit Löwen unterwegs

Botswana Kwando Der König der Tiere

Spannende Erlebnisse im Kwando-Wildcamp von Botswana

Text und Fotos: Axel Scheibe

Sanft zieht ein frischer Lufthauch über das hohe Gras der Savanne. Verhalten brummend rollt der Geländewagen im fahlen Licht des letzten Mondscheins durch den erwachenden Morgen. Noch sitzen die Safarigäste dicht eingewickelt in Decken auf den offenen Rücksitzen. Leise fröstelnd, doch voller Neugier, geht es auf „Löwensuche“.

Der Abend am Lagerfeuer des Lagoon Camps in der Kwando River Konzession im Norden Botswanas war länger geworden als geplant. Im flackernden Licht der brennenden Holzscheite erzählten die Ranger manch lustige und manch haarsträubende Geschichte aus ihrem Alltag mit den wilden Tieren der Region. Das eine oder andere Glas Wein und mancher Schluck Amarula Likör taten ihr Übriges. So fiel den Löwensuchern das Munterwerden nicht leicht, und es war ganz gut, dass pünktlich halb sechs ein vorsichtiges „Knock-Knock“ an der Zeltwand zum Aufstehen mahnte.

Botswana Kwando Landepiste
Ankunft im Land der Löwen

Nun ist das schon lange Vergangenheit, und die Spannung wächst. 24 Stunden mit Löwen unterwegs hatte Ross, ihr „persönlicher“ Ranger, ihnen am Vorabend versprochen. Doch was heißt versprochen. Die Kwando Konzession ist kein Zoo, wo die Tiere gut verwahrt auf die Besucher warten. Außerdem steht im Reiseführer wenig von Löwen. Dort heißt es nur, dass hier mehr Elefanten leben sollen, als in ganz Südafrika.

Plötzlich stoppt Ross das Fahrzeug und zeigt in ein kleines Waldstück links vom Fahrzeug. Wenige Augenblicke später ist sie da, die erste Elefantenherde der Pirschfahrt. Wohl an die dreißig graue Dickhäuter verlassen fast lautlos, und das bei der Größe, den Busch und schreiten, anders kann man es kaum nennen, immer wieder Grasbüschel fressend, gemächlich vor dem Auto vorbei. Für Augenblicke sind die Löwen vergessen. Misstrauisch äugt eine Elefantenkuh in Richtung des Toyotas. Sie stellt die riesigen Ohren auf, reißt den Rüssel hoch und schickt ein wütendes Brüllen herüber. Immerhin gilt es den Nachwuchs zu verteidigen. der, Orgelpfeifen gleich, gut geschützt in mitten der Herde zu sehen ist. Es ist ein faszinierendes Erlebnis diese riesigen Tiere zu beobachten. Doch so schnell und fast gespenstisch wie sie aufgetaucht sind, verschwinden sie im nächsten Busch.