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Die Menschen

Frühe Zeugnisse belegen, daß bei Ankunft der ersten Siedler vor 1400 Jahren bereits verstreute Dörfer existierten. Diese ursprüngliche Bevölkerung Bhutans wird Drukpa genannt, was "Bewohner von Druk Yul" bedeutet. Die heutige Bevölkerung besteht aus drei Hauptgruppen, den Sharchopa, den Ngalop und den Lhotshampa, die ursprünglich aus Nepal stammen. Die frühesten Bewohner Bhutans, die Sharchopa, bewohnen vor allem den Osten des Landes. Ihr Ursprung kann zu Völkern im nördlichen Burma und Nordostindien zurückverfolgt werden. Die Ngalop wanderten von den tibetischen Ebenen ein und brachten den Buddhismus mit sich. Die meisten Lhotshampa kamen im frühen 20. Jahrhundert aus den südlichen Ebenen auf der Suche nach bebaubarem Land.

Die offizielle Sprache Bhutans ist das Dzongkha, das ursprünglich nur im Westen des Landes gesprochen wurde. Die Regierung bemüht sich intensiv, die Sprache in den Schulen und im ganzen Land zu verbreiten. Doch angesichts der vielen isolierten Gegenden im Hochland halten sich die regionalen Dialekte hartnäckig. Erst seit 30 Jahren gibt es eine Schriftsprache, vorher wurde von den wenigen Schriftkundigen nur Choekey geschrieben, die "religiöse Sprache", die dem klassischen Tibetisch entspricht. Dzongkha verwendet dieselben Schriftzeichen, die aus 30 Konsonanten und vier Vokalen besteht und von links nach rechts gelesen wird.

Bhutan kennt keine rigide Unterscheidung in soziale Gruppen. Aufstiegsmöglichkeiten in Gesellschaft oder Erziehung hängen nicht vom sozialen Rang oder der Geburt ab. Bhutanesische Frauen und Männer haben in jeder Hinsicht gleiche Rechte.

Paro / Bhutan

Als Kleidung tragen die bhutanesischen Männer einen gho, ein langes Gewand, das an der Taille mit einem schmalen Gürtel, kera genannt, zusammengehalten wird. Das knöchellange Kleid der Frauen heißt kira und wird aus wunderschön bunten und fein gewebten Stoffen nach traditionellen Mustern hergestellt. Schmuck wird aus Korallen, Perlen, Türkisen und wertvollen Achaten gemacht, die die Bhutanesen "Tränen der Götter" nennen.

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Volkstänzerinnen beim tsechu in Paro

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