DAS PORTAL DEUTSCHSPRACHIGER REISEJOURNALISTEN

Buchtipps

Christoph Wendt: Die EUREGIO MAAS-RHEIN - Unterwegs im Land ohne Grenzen, 272 Seiten, 13 x 21 cm, Paperback, Umschlag mit 2 Klappen, Übersichtskarte, 16 Routen, Grenzecho-Verlag, Eupen 2012, ISBN 978-3-86712-028-9, Preis 19,80 €

Von Aachen bis zum Haspengau und Condroz, von Hasselt sowie Maastricht bis zum Hohen Venn – der Autor nimmt uns mit ins Dreiländereck. Dabei sorgt Christoph Wendt stets für die „guten Adressen am Wegesrand“. Er entführt uns an die Maas in die Stadt der Fürstbischöfe und zeigt uns in aller notwendigen Ausführlichkeit die sieben Wunder von Lüttich, u .a. das Museum Curtius, das Museum des Wallonischen Lebens sowie die Johanniskirche, die Kirche des ersten Fürstbischofs der Stadt. Beim Besuch von Maastricht stellt der Autor die Frage, ob das wirklich eine holländische Stadt ist, und lässt dazu eine Verkäuferin in der Kaffeerösterei Maison Blanche Dael ein paar Worte sagen.

Überblicke kurz und knapp gibt es zu allen Kapiteln, so auch zu Maastricht. So kann der Leser auf einen Blick entscheiden, ob für den Stadtbesuch in Maastricht das Bonnefantenmuseum oder die Liebfrauenkirche zuerst besucht werden soll. Auf ein Schlückchen Hochprozentigen wird ein Abstecher nach Hasselt unternommen, wo man sich im ortsansässigen Genevermuseum über die Herstellung des Wacholder-Schnapses ausgiebig informieren kann. Was es mit der sogenannten Parkstad Limburg auf sich hat, bleibt beim Lesen des sehr sachkundig gestalteten Reiseführers ebenso kein Geheimnis wie die einstige limburgische Kohleförderung, an die heute noch einige Baudenkmäler in Beringen und Umgebung erinnern.

Na, schon einmal etwas von der Euregio-Wollroute gehört? Nein, dann hilft ein Blick in Wendts „Dreiländerkompendium“ bestimmt. Das Hohe Venn, diese einzigartige Moorlandschaft im deutsch-belgischen Grenzgebiet, erkundet man am besten auf der Venn- und Seenroute, wie der Autor meint. Darüber hinaus stellt uns Christoph Wendt auch die Burgenroute und die Grottentour vor. „Durch die geheimnisvollen Wälder der Ardennen“ nimmt er uns gleichfalls mit. Außerdem macht er uns auf die noble Residenz der Ritter Alden Biesen neugierig.

Liest man diesen Reiseführer, so bekommt man wirklich Lust, im Dreiländereck unterwegs zu sein und einen Teil Belgiens zu erkunden, in dem man nicht Horden deutscher Touristen trifft - das ist vielleicht auch gut so. So hat man Muße, zum Beispiel dem Geheimnis des Dodekaeders in Tongeren auf den Grund zu gehen und die vier Wunder von Huy aufzusuchen. Dreiländereck wir kommen!

© Ferdinand Dupuis-Panther

Jens Warnsloh: Belgien: Jakobsweg, 92 Seiten, 17 Karten, 14 farbige Abbildungen, 11 Schwarz-Weiß-Abbildungen, Welver 2004, ISBN 978-3-89392-539-1, Preis 9,90 €

coverbelgienDa die vorliegende Publikation schon ein wenig in die Jahre gekommen ist, verweist der Herausgeber, der Conrad-Stein-Verlag, betreffs Aktualisierungen auf die eigene Homepage (www.conrad-stein-verlag.de). Das ist durchaus angebracht, weil sich Websites wie die der Deutschen Bahn in der URL verändert haben. Auch die Angaben zu den Belgischen Eisenbahnen stimmen nicht, lautet die URL inzwischen doch www.b-rail.be. Hilfreich sind die unter Reise-Infos von A-Z gemachten weiteren Angaben wie zur Ausrüstung. Wozu man allerdings bei einer Etappenwanderung die Anschrift und Telefonnummer der Deutschen Botschaft in Brüssel benötigt, kann allerdings nur der Autor beantworten. Nicht ganz einsichtig ist auch die Platzierung der Anschriften von Unterkünften und der jeweiligen Etappenlängen ans Ende der Veröffentlichung.

Die in das Wanderbuch integrierten Karten dienen nur der groben Orientierung. Wichtig ist vielmehr der Hinweis auf die Markierungen, die sich während der Wanderung ändern. Auf deutscher Seite findet man eine Jakobsmuschel auf blauem Grund, auf belgischer Seite eine rote Muschel auf weißem Grund und bisweilen auch nur der Hinweis auf einen der durch Belgien verlaufenden Fernwanderwege mit rot-weißer Balkenmarkierung. Ob man anhand der detaillierten Wegbeschreibung sein Ziel erreichen kann, ist eine Frage, wie versiert der Leser/Wanderer ist. Auf ergänzendes Kartenmaterial verweist der Autor jedoch vorsichtshalber.

In zwölf Sektionen hat der Autor Jens Warnsloh die Via Mosana unterteilt. Allerdings fällt auf, dass auf Kilometerangaben innerhalb der Wanderung von Ort zu Ort verzichtet wurde. Solche Angaben findet man im Anhang, was lästiges Hin- und Herblättern erforderlich macht. Leider wurde beim Layout darauf verzichtet, die Wegbeschreibung von historischen Beschreibungen und von solchen zu wichtigen Sehenswürdigkeiten durch Anlage von farbig unterlegten Kästen zu unterscheiden, sodass diese jeweiligen Beschreibungen nahtlos ineinander übergehen, was m. E. nicht unbedingt leserfreundlich ist. Hier und da sind die Hinweise auf die Sehenswürdigkeiten, so bei Clermont, recht knapp ausgefallen. Man hätte sich neben der fotografischen Abbildung einige weitere Erläuterungen zu diesem Baustil gewünscht. Recht ausführlich – und das scheint angemessen – ist der Autor auf die bauhistorischen Schätze Lüttichs eingegangen, vor allem auch auf die Kirche St. Jakob. Auch ein kleiner Stadtplan in Schwarz-Weiß hat in diesem Buchabschnitt seinen Platz. Doch mehr als grobe Orientierung liefert er nicht. Gerade in Lüttich haben in letzter Zeit wesentliche Veränderungen in der Museumslandschaft stattgefunden, nachdem nunmehr das Grand Curtius entstanden ist. Dass solche Angaben bei einer vor mehr als acht Jahre erschienenen Publikation fehlen, versteht sich von selbst. Die Angaben zu den Kirchen der Maas-Metropole, ob St Jacques oder St Barthélemy, sind jedoch nach wie vor als Überblick bestens geeignet. Während es aus meiner Sicht Schwächen bezüglich einiger der Sehenswürdigkeiten entlang des Pilgerwegs gibt, sind die beschreibenden Ausführungen zur Wanderung jedoch außerordentlich gelungen. Hinweise auf fehlende Markierungen wie auf dem Abschnitt von Villers-le-Temple nach Outrelouxhe sind in diesem Kontext u. a. zu nennen. Die vom Autor beschriebenen Sehenswürdigkeiten in Huy – auf zwei gleiche farbige Abbildungen der Kirche Notre Dame und der Zitadelle hätte man verzichten können – und auch in Dinant sowie Namur machen Lust auf die Wanderung und einen längeren Aufenthalt an der Maas. Fazit: Für die Vorbereitung auf eine Pilgerwanderung in der belgischen Region Wallonien ist die Veröffentlichung gut geeignet. Schwächen des vorliegenden Wanderbuchs muss man allerdings durch Kauf weiterer Materialien wie Wanderkarten und durch Netzrecherchen kompensieren. Der Preis für diesen doch recht dünnen Wanderführer ist als grenzwertig zu bewerten. © ferdinand dupuis-panther


Paul Schmitz: Kriegskind - Die Suche nach meinem amerikanischen Vater, 160 Seiten, 14 x 22 cm, Paperback mit 2 Umschlagklappen, Eupen 2012, ISBN 978-3-86712-071-5, Preis: 15,00 €

kriegskindBiografien, zumal wenn sie nicht frei von "therapeutischen Motivationen" desjenigen sind, der sie schreibt und veröffentlicht, sind nicht nach jedermanns Geschmack. Häufig, und das trifft leider auch auf die vorliegende Veröffentlichung zu, steht die Betroffenheit des Schreibenden zu sehr im Vordergrund. Es mangelt derartigen Biografien - im Falle von Paul Schmitz steht die Suche nach dem unbekannten Vater im Fokus - an der notwendigen Distanz, auch der nüchternen zeitgeschichtlichen Einordnung. Bei Schmitz wechseln sich nur hier und da Distanziertheit und Betroffenheit beim Schreiben ab, sodass in der Erzählstruktur gelegentlich Brüche offensichtlich werden. Das Kriegs- und Nachkriegsgeschehen im Grenzgebiet von Deutschland und Belgien blitzt an verschiedenen Stellen auf, wird allerdings nach Meinung des Rezensenten nicht konsequent, sondern nur in Stichworten verfolgt. Auch nicht mehr für die heutige Leserschaft nachzuvollziehen ist der Umstand, dass das Aufwachsen als uneheliches Kind in den 1940er und nachfolgenden Jahren ein sozialer Makel war. Dass die Wertewelt gegen Ende des II. Weltkriegs und kurz danach in Unordnung geraten ist, und dass in dieser Welt nun junge deutsche Frauen mit amerikanischen Soldaten sexuelle Beziehungen eingehen, war Ausdruck des damaligen Wertebruchs. Doch aus derartigen Beziehungen durften halt keine Kinder entstehen, "Bastarde", die Außenseiter im spießigen Nachkriegsdeutschland waren. Schmitz erlitt dieses Schicksal eines unehelichen Kindes, das gehänselt und von anderen Kindern malträtiert wurde. Doch erst sechs Jahrzehnte nach seiner Geburt unternahm Schmitz die Suche nach seinem leiblichen Vater. Diese war bedingt erfolgreich, auch dank der Kontakte zu amerikanischen Veteranen. Ganz erfolgreich war die Vatersuche für den Autor allerdings nicht, denn als er die Spuren fand, war sein Vater bereits verstorben, sodass eine späte persönliche Begegnung mit dem "abwesenden Vater" nicht mehr möglich war. Doch seine Halbgeschwister in den USA konnte der Autor treffen und sich insoweit auch mit seiner eigenen Lebensgeschichte versöhnen, die ein vaterloses Aufwachsen beinhaltete. © fdp


 

Günter Krieger: Das Kreuz der Verlobten - Ein Drama im Venn, 160 Seiten, 13 x 21 cm, Paperback, Umschlag mit 2 Klappen, Eupen 2012, ISBN 978-3-86712-069-2, Preis 15,00 €

Im Kern basiert der vorliegende Roman auf einer wahren Begebenheit. Ein Paar namens Maria Solheid und François Reiff machte sich tatsächlich am 21.verlobte Januar 1871 auf den Weg durch das verschneite Venn. Das sollte ihnen zum Verhängnis werden. Gelebt hat auch die Romanfigur Lambert, einer der Brüder von Maria, auch wenn ihm, so der Autor, der Hang zum tiefen Schluck aus der Flasche in schriftstellerischer Freiheit angehängt wurde. Auch das Kreuz der Verlobten, dies ist eine "Landmarke im Venn", gibt es wirklich und ist zudem ein äußerst geschickt gewählter Romantitel. Nicht ganz einsichtig ist die Dramaturgie des Romans, der mit einem Prolog aufmacht, der in der Jetztzeit spielt und von einer Ärztin und ihrem Freund handelt. Diese beide Personen tauchen in kurzen Episoden immer mal wieder innerhalb der „historischen“ Romanhandlung auf. Der Roman lebt aber nicht nur dank der Schilderung der Beziehung zwischen Maria und ihren Verlobten, einen Bauarbeiter namens François, sondern vor allem dank der ausführlichen Korrespondenz zwischen dem an der Front dienenden Bruder und seiner Schwester. In diesen Briefwechseln werden u. a. die Erfahrungen des Soldaten Mathieu als preußischer Soldat im Krieg von 1870/71 hautnah nachvollziehbar. Eine Liebesromanze ohne Intrigen und Missgunst scheint, liest man den vorliegenden Roman, nicht denkbar. Hauptakteure im Intrigenspiel sind Marias Bruder Lambert und eine Hausangestellte namens Maria die Ältere. Neben dem Liebesglück von Maria und François nimmt der Leser an einer weiteren romantischen Liebelei teil, diesmal zwischen Mathieu, der aus Überzeugung in Preußens Armee diente, und Anne. Dass der Leser auch "Augenzeuge" des Krieges von 1870 wird, ist der geschickt in die Romanhandlung integrierten Korrespondenz vom November 1870 zu verdanken. Aus diesem Brief erfährt man als Leser erstmals auch Details über das Kriegsgetümmel an der Front. Mathieus Fazit des Krieges lesen sich wie folgt: "Niemals werde ich in den Krieg ziehen, das darfst Du mir glauben. Der Mensch ist des Menschen Wolf (…) Ich frage mich, ob dem König und dem Kanzler (…) mitunter die Furcht vor ewigen Höllenqualen befällt." Dass ein vorgezogener Hochzeitstermin das Schicksal der beiden Verlobten Maria und François besiegeln sollte, ist allein der Romandramaturgie geschuldet. Doch das Ende im Venn auf einem winterlichen Fußmarsch ist historisch verbürgt. Wie bereits oben angedeutet, verwebt der Autor die Kriegszeit 1870/71 mit der Gegenwart. Dabei spielen auch die aktuellen Kriegshandlungen in Afghanistan eine Rolle. In diese ist der Bruder der Ärztin Sofia verwickelt. Noch eine weitere Parallele gibt es: Sofia und ihr Liebhaber, der Lehrer Marcel, verirren sich bei einem spontanen winterlichen Ausflug im Venn und können ohne Handy auch keine Hilfe holen. Doch…Rettung naht! Auf die verschiedenen Handlungsebenen hätte der Autor aus Sicht des Rezensenten verzichten und es bei der historischen Erzählung belassen sollen. Sie ist dank des stilistischen Mittels des Briefwechsels spannend genug erzählt. © fdp


 

Ulrike Schwieren-Höger /Guido Bertemes: Die Naturlandschaft: das Hohe Venn,192 Seiten, 23 x 23 cm, gebunden mit Schutzumschlag, 100 - zum Teil doppelseitige - Fotos in Farbe, Eupen 2011 ISBN 978-3-86712-045-6, Preis 39,95 €

Die vorliegende Veröffentlichung lebt von den Fotostrecken, nicht nur des winterlich verschneiten Hohen Venns. vennDas Venn ist eine fragile Landschaft, die unlängst durch ein Feuer ganz wesentlich in Mitleidenschaft gezogen wurde. Stille kann der Wanderer hier erwarten und auch "als Licht in der Not" ein Kapellchen entdecken, mitten in einer Landschaft, in der man gelegentlich keinen festen Boden unter den Füßen hat. Von tanzenden Wollgrasbüscheln und Millionen Jahre altem Gestein, von der Verlorenheit, von den Tücken des Moores – davon weiß Ulrike Schwieren-Höger zu berichten, während Guido Bertemes durch die Linse seiner Kamera das Venn sah, mit und ohne Wolken, auch mal weiß unter Pulverschnee und unter Raureif. Doch auch die Nahsicht auf Narzissen im "Tal der gelben Glocken" und das Gefleckte Knabenkraut hält uns der Fotograf nicht vor. Geografie, Geologie und Klima werden im Text kurz gestreift. Umso ausführlicher geht die Autorin auf die Geschichte des Venns und den dortigen Torfabbau ein, ehe ab 1775 die Trockenlegung weiter Flächen und die Fichtenaufforstung begannen. Was sind eigentlich Palsen, ist eine der Fragen, denen man bei der Lektüre auf den Grund gehen kann. Auch der Flora und Fauna widmen sich Bertemes und Schwieren-Höger, ob nun der Glockenheide, der Torf-Mosaikjungfer oder dem Birkhahn. Dass das Moor nicht gleich Moor ist, erfährt der Leser ebenso wie Wissenswertes über die Kreuze im Venn. Unter diesen ist auch das der russischen Gefangenen an einer Rurbrücke und amerikanischer Piloten an deren Absturzstelle im Sommer 1944. "Tourismus im Hohen Venn" wird von den Autoren nicht ausgespart, sondern wir werden von ihnen auf eine ruckelnde und schaukelnde Planwagenfahrt über 18 Kilometer mitgenommen – ein guter Tipp zur Moorerkundung jenseits eines Fußmarsches. Schließlich weisen die Autoren auf die Brandgefahren im Venn hin und auf die Bedeutung der gehissten roten Fahnen. Farbig unterlegt sind die eingestreuten Tipps innerhalb der Kapitel, so auch der für eine Wanderung in der Walpurgisnacht oder auf das Museum der Domaine de Berinzenne. Nein ein klassischer Reiseführer oder gar ein Wanderbuch ist diese Veröffentlichung nicht, aber sie macht neugierig, auf das stille und bewegte Land an der deutsch-belgischen Grenze. © fdp


 

Rolf Minderjahn: Lüttich, 144 Seiten, 13 x 21 cm, Umschlag mit Klappen, durchgehend vierfarbig illustriert, mit Stadt- und Übersichtskarten, ISBN 978-3-86712-062-3, Preis 15,00 €

luettichcoverNein, Lüttich ist nicht mehr das hässliche Entlein unter den belgischen Städten, wie man bei der Lektüre des mit Sachverstand und Ortskenntnis verfassten Reiseführers feststellen kann. Gleich zu Beginn weist der Autor seine Leser auf die architektonischen Glanzstücke Lüttichs hin, auf den von Calatrava entworfenen TVG-Bahnhof Guillemins, auf das Crown Plaza und auf das CIAC im Parc de la Boverie. Die Stadt scheint auf dem besten Weg das Image des Stahlstandortes hinter zu lassen. Kulturmetropole möchte sie sein und zukünftig auch Ort der Weltausstellung 2017. Maasländische Baukunst vom Feinsten bietet sie ebenso wie mit dem Grand-Curtius-Komplex Museen von Weltniveau. Sakralkunst, die sich sehen lassen kann, findet sich nicht nur in der Kirche Saint-Barthélemy. Doch die Historie von Kohle und Stahl, die das Gesicht der Stadt an der Maas prägten, soll nicht vergessen werden und so empfiehlt Minderjahn einen Besuch in der aufgelassenen Grube von Blegny, in der man auf den Kumpel Johan Hintjes trifft. Er weiß vom Leben der Kumpel Untertage wortreich zu erzählen. Zur Geschichte Lüttichs gehört auch der Gedenkstättentourismus, ein Aspekt, der häufig außer acht gelassen wird, obgleich die Forts rund um die Stadt, darunter Fort Eben-Emael, einst von großer strategischer Bedeutung waren, auch während des letzten Weltkriegs. Den Spuren Simenons, des Schöpfers von Kommissar Maigret , sollte man, so der Vorschlag des Autors, ebenso folgen wie den legendären Treppenstraßen. Lütticher Kulinaria kann man nicht nur während des Besuches genießen, sondern auch zuhause nachkochen, so Boulets-Sauce Lapin und Boukètes. Für beide Gerichte findet man in der vorliegenden Veröffentlichung das entsprechende Rezept - eine gelungene Idee für einen Stadtreiseführer! Umfänglich ist das Kapitel zu den Museen der Stadt, angefangen beim Grand Curtius bis hin zum Museum für wallonische Kunst. Schließlich nimmt uns der Autor auch auf zwei Stadtspaziergänge mit, zum einen zwischen Oper und Maas und zum anderen durch das Herz der Stadt hinauf zum Zitadellenhügel. Für alle, die ein ausgedehntes Lüttich-Wochenende verbringen , ist der vorliegende Reiseführer ein idealer Begleiter, der alle Facetten der Stadt beleuchtet. © fdp


 

Frits Sprokel: Herzog-Limburg-Pfad Eine Fernwanderung durch das alte Herzogtum Limburg 160 Seiten, 13,5 x 20,5 cm, 10 Wanderungen mit Übersichtskarte, Paperback, Grenzecho-Verlag Eupen 2010, ISBN978-3-86712-044-9, Preis 15,00 €

Zehn Etappen unterschiedlicher Länge schlägt der Autor dem Leser vor, der einen weitgehend unbekannten Winkel Belgiens kennen lernen möchte. Es ist eine Region im Grenzgebiet zu Deutschland und den Niederlanden, die im Süden von Eupen, im Norden von Herlen und im Osten von Aachen begrenzt wird. Mithin bewegen wir uns in der Euregio Maas-Rhein, im Kerngebiet des alten Herzogtums Limburg, das nicht identisch ist mit mit Belgisch-Limburg oder gar der niederländischen Provinz Limburg. coverhezogpfad

Wer den vorliegenden Wanderführer aufschlägt, erfährt zunächst kurz und knapp von der Geschichte des alten Herzogtums Limburg. Zu dieser gehört der Limburger Erbfolgekrieg ebenso wie die Schlacht von Worringen, nach der das Herzogtum bis zur französischen Besatzungszeit selbstständig blieb. Ausgedehnte Wiesenflächen, Weißdornhecken und die Niederungen des Flüsschens Göhl sind für die Grenzregion, durch die man zu Fuß unterwegs ist, landschaftstypisch.

Ausgangspunkt der Fernwanderung, die insgesamt 137 km für Hin- und Rückweg umfasst, ist das malerische Städtchen Limbourg mit seinen Kasematten und seiner romanisch-gotischen Kirche. Gleich die erste Etappe führt nach Eupen, der „Hauptstadt“ des deutschsprachigen Ostbelgien. Als besondere Sehenswürdigkeit Eupens wird die St.-Nikolaus-Pfarrkirche herausgestellt. Wer nun gen Kelmis unterwegs ist, der durchwandert das deutschsprachige Ostbelgien. Dabei gelangt man u. a. nach Walhorn mit der weithin sichtbaren Stephanskirche. Das auf das 14. Jh. zurückgehende Schloss Thor liegt gleichfalls auf dem Weg nach Kelmis. Nicht versäumen darf man zudem die Eyneburg, heute ein Zentrum erlebbaren Mittelalters. Über das Dreiländereck bei Vaals , in dem sich im 18. Jh. Tuch- und Nadelfabrikanten niederließen, die aus religiösen Gründen Aachen verlassen mussten, setzt man die Mehrtagestour fort. Aus dem 18 Jh. stammt das beeindruckende Schloss Bloemendal, erbaut für den Tuchfabrikanten von Clermont. Das ist nicht das einzige Schloss, das auf der Wanderung zu sehen ist. Schloss Seffent und Schloss Rahe in Laurensberg bei Aachen sind weitere „royale Highlights“ entlang des Wegs. Das reizvolle Wurmtal, wo Wasseramsel und Eisvogel zuhause sind, durchquert der Wanderer auf seiner Mehrtagestour ebenso wie das Städtchen Herzogenrath. Weinreben begrüßen denjenigen, der sich dann Rolduc nähert, das auf der Hälfte der Fernwanderstrecke liegt. Besonders sehenswert ist die dortige Abtei und die Grablege der Limburger Herzöge in der Kirche von Rolduc, wie der Autor betont. Zu den Highlights des „Rückwegs“ zählen das Schloss Sinnich und die Zisterzienserabtei von Val Dieu.

Wer mehrtägige Fernwanderungen nicht mag, der wird auf kürzere Einzelwanderungen zurückgreifen, die der Autor ausgewählt hat, ob nun in Eupen oder von Walhorn über Astenet nach Walhorn. Jede der Etappen des Herzog-Limburg-Pfads wird ausführlich beschrieben. Nur skizzenhaft jedoch ist das publizierte Kartenmaterial zum Herzog-Limburg-Pfad, sodass lediglich eine grobe Orientierung möglich ist. Ob das für die Tour ausreicht, muss jeder für sich entscheiden, bevor er aufbricht. Ergänzt werden die beschriebenen Touren mit einer Übersicht der Übernachtungsmöglichkeiten und der wichtigen Sehenswürdigkeiten sowie Angaben zum öffentlichen Nahverkehr. © fdp


 

Joseph Lehnen: Radwandern und Wandern in Ostbelgien und Umgebung (Velo-Tour), GEV Eupen 2007, Spiralbindung, 208 Seiten mit zahlreichen farbigen Abb. ISBN 978-3-867-12-000-5, Preis 15 Euro

radwandernNeben den einleitenden Kapiteln, die sich mit dem Knotensystem ebenso wie mit dem Kartenlesen und der richtigen Kleidung für das Radwandern befassen, stellt der Autor insgesamt 10 Routen vor, die aber im Kern Radrouten und keine Wanderrouten sind. Gänzlich unbegreiflich ist angesichts des Buchtitels der Tatbestand, dass auch drei Auto-Routen, die Burgenroute, die Venn- und Sennroute sowie die Ourtal-Route, aufgenommen wurden. Auch den „Ich-Erzählstil“ muss man mögen, wenn man das Buch zur Hand nimmt, um seine Rad-Touren in Ostbelgien zu planen. Hilfreich sind die Charakterisierungen durch ein bis drei Punkte für das Niveau der Touren – von leicht bis anspruchsvoll. Diese Charakterisierung findet der Leser bereits im Inhaltsverzeichnis, sodass er gezielt die seinem Leistungsvermögen entsprechende Route auswählen kann. Auch der Hinweis auf die Autofreiheit von Strecken – unter anderem die „Vennbahn-Route“ -, begünstigt eine zielgenaue Routenauswahl. Sicherlich kann man diese mittelschwere Route, die zu 80% autofrei ist, auch erwandern: Doch 32 bzw. 27 Kilometer sind zu Fuß gewiss sehr ambitionierte Unternehmungen. Der Autor „bekennt“ auf den ersten Seiten: „Meinen Fahrten liegt der kostenlose Radprospekt „Velo-Tour“ des Verkehrsamts der Ostkantone mit 18 Themenrouten und die Radwanderkarte „Velo-Tour" Hohes Venn-Eifel zugrunde“. Also warum dann noch ein Buch, wenn man doch mittels des Kartenmaterials auch genussvoll in Ostbelgien radeln kann? Bezüglich des Wanderns fragt sich der Leser, warum er die vorliegende Publikation zurate ziehen soll, die ja nur Radrouten beschreibt, und wenn außerdem, so Joseph Lehnen, jede Gemeinde ihre eigenen ausgezeichneten Wanderwege hat. Der Autor stellt uns lediglich Stadtspaziergänge in Eupen und St.Vith vor und schwärmt von seiner Wandertour ohne Gepäck. Doch beschrieben hat er diese Streckenwanderung nicht. Schade! Themenkapitel, farbig hinterlegt, ob nun die alte Eifeler Küche behandelt wird oder der Leser mehr zu Bärwurz und Wollgras erfährt, lockern die Tourenbeschreibungen auf. Dankenswerterweise sind in den Tourenbeschreibungen auch immer die Sehenswürdigkeiten eingearbeitet, wenn auch nur kurz und kompakt. Zumindest weiß man dann, ob es lohnenswerte Ziele unterwegs gibt oder nicht. Als Mangel der vorliegenden Veröffentlichungen ist anzusehen, dass den einzelnen Touren keine Kurzzusammenfassung vorangestellt wurde, sodass man als Leser auf einen Blick die Charakteristika der Tour erfahren kann. Zudem fragt sich der Ostfremde, wie er denn zum Ausgangspunkt der Touren bzw. bei Streckenfahrten zu Beginn seiner Tour gelangen soll - radelnd, mit dem Auto oder mit dem Bus? Wie gesagt, Radwanderer finden viele Anregungen, Wanderer allerdings werden keine Touren finden, selbst nicht rund um das Venn, einem der interessantesten Naturschutzgebiete Belgiens. Gleich der erste Satz dieses Kapitels lautet: „Eine echte Herausforderung! Nur für geübte Radfahrer geeignet (89 km).“ Zudem zeigt auch der Bildanteil von Radlern, worum es eigentlich in dem Buch geht: um das Radwandern und nicht um das Wandern! © fdp


 

Wolfgang Ehmer: 30 Tage, Roman, van Aaken-Verlag Köln 2008, Seiten 280, ISBN 978-3-938244-16-6, Preis 14,95 Euro

bild-30-tageAufgemacht wie eine Dokumentation ist der vorliegende Roman, der auf historischen Tatsachen beruht, wenn auch die vorkommenden Personen frei erfunden sind. Der Roman beginnt mit dem Überfall auf Belgien am 12.Juni 1940, schildert die brennenden Synagogen, berichtet von der Arbeit des jüdischen Verteidigungskomitees, von einer Flucht, die scheitert, von den Lagerbedingungen in Breendonk unweit von Mechelen, von Kollaboration und Verrat, von zurückgewiesener Zuneigung und von jungen Männern, die den waghalsigen Plan umsetzen, einen Transport in die Vernichtungslager zu verhindern. Dass die Befreiungsaktion der gen Osten transportierten belgischen und nicht-belgischen Juden zeitgleich mit dem Aufstand im Warschauer Getto stattfand, ist wohl ein Zufall. Unweit von Wespelaer fand diese Befreiungsaktion statt, die bereits im Prolog des Romans geschildert wird. Nicht nur in Deutschland brannten Synagogen und Geschäfte, sondern auch in Brüssel: „Zwei Synagogen abgefackelt, achtzehn Geschäfte demoliert, ein paar Juden in die Schranken gewiesen.“ Das ist die Bilanz eines Tages im April 1941. Zugleich ist es ein Fanal und Ansporn für Georges, Robert und Jean, etwas gegen den Naziterror zu unternehmen. Doch neben Widerstand gab es auch Zusammenarbeit mit den Besatzern. Die einen, wie der an der Universität von Brüssel lehrende Chaïm Abraham, glaubten mit der Organisation des jüdischen Verteidigungskomitees etwas Gutes für ihre jüdischen Mitbürger tun zu können. Verstecke für jüdische Kinder zu suchen, war dabei eine der vordringlichen Aufgaben. Andere wie Mareike, eine Uniabsolventin, hingegen drängten sich in die illegale Arbeit, während Kommilitonen von ihr bereits an dem Überfall auf einen Deportationszug feilten. Unter den Juden in Brüssel, die der Verfolgung ausgesetzt sind und denen die Fahrt mit einem der Deportationszüge droht, ist auch Chaja. Sie war den Pogromen in ihrer polnischen Heimat entkommen, um dann in Brüssel nach dem deutschen Einmarsch erneut von Verfolgung bedroht zu sein. Sie kann zwar einer Razzia entfliehen und schließlich bei einer Verwandten eines Arbeitskollegen auf dem Land Unterschlupf finden. Doch auch dies rettet sie nicht vor der Gestapo. Dass die Gestapo bei ihren Aktionen auch auf Spitzel wie Hans Burowsky, genannt Jacques, angewiesen war, wird im Kapitel zur Verhaftung der Weinstabs überaus deutlich. Dadurch dass der Roman verschiedene Schicksale nebeneinander stellt, ist die Erzählstruktur teilweise von wenig Stringenz. Mal muss der Leser sich mit dem Schicksal von Chaja befassen, um dann unvermittelt Herzel Weinstab nach Breendonk zu folgen und anschließend an anderer Stelle wieder Chajas Spuren aufzunehmen. Die Gleichzeitigkeit der Ereignisse macht dieses Verweben von Schicksalen notwendig, bläht aber auch den Roman auf, der durchaus hier und da Straffungen hätte erfahren sollen. Der Roman weist aber auch formale Schwächen auf: Teilweise werden Straßennamen falsch geschrieben (z. B. Waterlosestenweg S. 83) oder es ist von der Kunsthochschule Le Coubre die Rede, obwohl Ter Kameren gemeint sein dürfte. Straßennamen werden mal in Flämisch, mal in Französisch aufgeführt – und auch das ist für den in Sachen Belgien wenig bewanderten Leser durchaus gewöhnungsbedürftig. © fdp


 

Ann-Marie Bernardt: Unterwegs auf den Spuren des belgischen Bieres, GEV Eupen 2005, Seiten 240, zahlreiche farbige Abb., ISBN 90-5433-201-8, Preis 19,80 Euro

cover-bierDie Autorin hat sich an ein Thema gewagt, das bisher nur von Michael Jackson – nicht zu verwechseln mit dem Pop-Sänger aus Amerika – umfassend bearbeitet wurde. Allerdings ist „Great Beers of Belgium” noch umfänglicher als das vorliegende deutschsprachige Sachbuch. Bernardt verfolgt nicht nur das ehrgeizige Ziel, in die Geheimnisse der belgischen Braukunst einzuführen, sondern auch eine Flut von Tipps denjenigen Belgienurlauber zu vermitteln, die schon immer einmal eins, zwei oder drei oder mehr von den  400 verschiedenen Bieren Belgiens vor Ort kosten wollten. Warum ein Buch über belgisches Bier nicht nur eine Einleitung, sondern auch ein Vorwort benötigt, weiß nur die Autorin zu beantworten. Insbesondere das Kapitel „Bier als Wirtschaftsfaktor im Trend der Globalisierung“ unterliegt einem zeitlichen Verfall.Angegebene Daten sind schnell überholt, wenn sie es nicht bereits bei der Veröffentlichung waren. Was, so fragt sich der Leser, der ja auf den Spuren des belgischen Bieres unterwegs sein will, sagen eigentlich Produktionsmengen und Beschäftigungszahlen aus, die von 2001 stammen? Gut angedachte thematische Kästen, die farbig unterlegt sind, lesen sich schnell und ergänzen die bisweilen zahlenlastigen Ausführungen zu Beginn des Buches. Als Seitenfüller muss man allerdings einen Kasten mit dem Thema „Belgisches Bier in aller Welt“ ansehen. Sehr gelungen sind Bernardts Ausführungen über „Bier und Belgien“, einem Kapitel, das m.E. an den Anfang des Buches und nicht erst auf Seite 19 gehört. In diesem Beitrag erfährt man alles, was man schon immer über ober- und untergärige Biere, über Abtei- und Trappistenbier und Spontangärung erfahren wollte. Warum dann aber noch ein Kasten notwendig ist, der Abteibier über Blanche bis Trappistenbiere lexikalisch erfasst, ist überhaupt nicht nachzuvollziehen. Wer gerne mit Bier kocht, der findet gleich mehrere Gerichte zum Nachkochen im vorliegenden Buch, ob Belgische Biersuppe oder Schmorbraten in Biersauce.

Erst nach einem Drittel der Veröffentlichung machen wir uns als Leser tatsächlich auf die Spurensuche, sind in Brüssel, im Pajottenland, in West- und Ostflandern, im Hennegau und anderswo unterwegs, um belgische Biere kennen zu lernen. Wer allerdings glaubt, man könne in jeder Brauerei dem Braumeister über die Schulter schauen, wird beim Blättern der verbleibenden Seiten eines Besseren belehrt. Die meisten Brauereien sind nur nach Absprache zu besichtigen, einige sind für Besucher gar nicht zugänglich. So sollte man sich die offenen Brautage in der Brauerei Cantillon (Brüssel) nicht entgehen lassen. Hier kann man beim Brauen bereits in aller Herrgottsfrühe zuschauen. Neben Brauereien und Cafés listet die Autorin auch Unterkünfte und Geschäfte auf, in denen traditionelles belgisches Bier verkauft wird. Was allerdings ein Hotel wie NH Atlanta Hotel mit belgischem Bier zu tun hat, behält Bernardt für sich. Dass in Brüssel das Mort Subite von Bernardt zum Highlight erkoren wurde, ist eine Frage des persönlichen Geschmacks. Völlig unverständlich bleibt das Nichtaufführen des „Goldenen Papierblümchen“ und der Cafés in den Gängen rund um die Nikolauskirche.

Mit Bernardt geht es von Brüssel aus zum Beispiel ins ostflämische Melle, wo ein rosa Elefant das Markenzeichen der Brauerei Huyghe ist, die nur nach Anfrage besucht werden kann. Wir kehren in das Genter Café Dulle Griet ein und besuchen das Antwerpener Pakhuis. Am Halve Maan und Brugs Beertje in Brügge kommt, so die Autorin, kein Gambrinusjünger vorbei. Dass der Hommelhof von Watou wegen der erlesenen Bierküche ein Highlight einer Bierreise ist, ist für den einen oder anderen Belgienreisenden eine willkommene Anregung für einen entsprechenden Abstecher aufs flache Land.

Achouffe, Rochefort, Gérouville und Villers-devant-Orval sind einige der Orte in der Wallonie, die mit der Kunst des belgischen Bierbrauens verbunden sind. Sie sollte man nach Meinung der Autorin ebenso besuchen wie die Brennerei Radermacher im deutschsprachigen Raeren (Ostbelgien!). Dass bei einem beinahe enzyklopädisch ausgerichteten Sachbuch im Laufe der Zeit  einige Angaben über Brauereien hinfällig werden, sei abschließend angemerkt. Das Brauereisterben hat in den letzten Jahren Liefmans bzw. RIVA erfasst, die in Konkurs gingen. © fdp


 

Eric Boschman/Nathalie Derny: Genießen in Belgien – Eine kulinarische Entdeckungsreise, Grenzecho-Verlag Eupen 2008, ISBN 9-783867120203, 160 Seiten mit zahlreichen farbigen Abbildungen, Preis: 34,95 €

geniessenbelgienUnterhaltsam und teilweise witzig sind die Einführungen und Ausführungen des Autorenduos. Von Vorteil für die Genussreise durch Belgien ist die Tatsache, dass Boschman vom Fach ist: Seine berufliche Laufbahn begann im Restaurant Barbizon, setzte sich bei Bruneau und bei Le pain et le vin fort. Ausgezeichnet wurde der Autor als Mâitre d’hôtel und Mâitre fromager. Die Idee zur Veröffentlichung entstand anlässlich des 175.Geburtstags von Belgien, als sich die Autoren die Frage stellten: "Was eint die Belgier heute noch?“ Um die Antwort gleich zu geben, nicht Surrealismus und anderer Unsinn, nicht Kultur und Politik, nicht der Sport – mit Ausnahme von recht beliebten Tennisspielerinnen, die sich unteressen vom aktiven Sport zurückgezogen haben –, sondern Gaumenfreunden. Die Antwort liegt, so Boschman, also auf der Zunge, heißt Nic Nac, Melo cake, Cha Cha und Tango. Was es damit auf sich hat, wird man beim Blättern im vorliegenden „Genussbuch“ erfahren. Bier spielt beim Genießen auf belgische Art eine wichtige Rolle. So dürfen auch Duvel – obergärig und bis zu neun Wochen in der Flasche gegärt – Hoegaarden Weißbier – eher trübe und mit einem Koriander- und Orangenschalenaroma – in einer Abhandlung zu Essen und Trinken in Belgien nicht fehlen. Hirn-Tartare – dem einen oder anderen Leser mag sich schon bei dem Wort der Magen umdrehen – ist zwar nach Boschman nicht typisch belgisch, wird aber dennoch aufgeführt, weil es dem persönlichen Geschmack des Autors entspricht. Dieser liefert nicht nur zu Hirn-Tartare, sondern zu anderen Gerichten gleich das passende Rezept zum Nachkochen dazu. Fisch-Waterzooi zählt zu den Klassikern unter den flämischen Speisen. Leicht ist die Zubereitung, bei der Wasser und Bier (sic!) nicht fehlen dürfen. Über Trappisten- und Abteibiere wissen die Autoren aufzuklären, wenn sie uns auf den Geschmack von Maredsous bringen. Wie wäre es denn mit einem Pas de Bleu dazu? Mit einem gehörigen Schuss Humor führt uns das Autorenduo in die Kunst des Tangos ein. Nein, nicht des argentinischen – denn der ist nur willkommener Anlass, über ein karminrotes Biergebräu zu schreiben. Wieso „Maschinenpistolen“ in Belgien serviert werden und man zu Herver Käse unbedingt einen Schuss Lütticher Sirup hinzufügen sollte, wird von den Autoren ebenso verraten wie das „Geheimnis“ der Hopfensprossen. Ballekes Bier sollte man, so das Autorengespann, als typisch belgisch ebenso kosten wie Flämischen Rindertopf und Fromage de Bruxelles oder Aal grün und Lütticher Nierchen. Spaghetti mit Schinken und Käse klingt wirklich nicht nach belgischer Küche, aber lesen Sie selbst, was es damit auf sich hat. Mit Krevetten gefüllte Tomaten kann man dank eines Rezeptes nachkochen und sich auf der Zunge zergehen lassen, gleiches gilt für Salade liègeoise. Immer wieder kredenzt wird ein belgisches Bier wie ein Westmalle Trappist oder ein Kriek, ein Kirschbier, oder ein Faro-Lambic – dank Zuckerbeigabe sehr süßlich. Dass Blutwurst mit Fettaugen, Bloedpens, eine Brüsseler Spezialität ist, wird vielen Lesern bisher unbekannt gewesen sein. Auch gefüllte Kalbsroulade und Blutwurst, Apfelkompott und Püree dürfte man eher anderen Landstrichen Europas zurechnen als nun gerade Belgien. Ja, Ardenner Schinken – das ist belgischer Gaumenkitzler per se. Doch auch süße Leckereien und Hüftgold kommen in der vorliegenden Veröffentlichung nicht zu kurz: Lütticher Waffeln, Katzenaugen nach der Vorlage des Comics „Le Chat“ von Philippe Geluck, Reisfladen, Kwatta, das belgische Nutella, Dinanter Gewürzkekse, Nic Nac, Minikekse in Buchstabenform und ... und ... und. Wer Mattentart gekostet, Maitrank probiert und Eau de Villée gekostet hat, der versteht, was belgische Lebensart heißt: Mal Fünfe gerade sein lassen. © fdp



Marcel A.M. Vissers/Dirk De Moor : Belgien – All das macht Belgien sehenswert, Grenzecho Verlag Eupen 2008, Seite 208, zahlreiche farbige Abb., ISBN 978-3-86712-023-4, Preis: 34,95 €

Warum schreibt man ein solches Buch über ein Land, das immer wieder von politischen Krisen geschüttelt, nur wie ein Wunder noch besteht? Ist es die besondere Lebenskunst, die man in Belgien pflegt und die die Autoren zu einer „Belgienreise“ besonderer Art veranlasste? Die Idee der Autoren ist, wie sie selbst im Vorwort schreiben, Belgien auf originelle Weise im Ausland vorzustellen. belgientitel
Ungewöhnlich ist das Layout, das weniger an eine seriöse Sachbuchpublikation, sondern eher an eine Werbeschrift erinnert. Auch die Texte sind nicht frei von PR-Textattitüden. Dennoch gelang es den Autoren, Nicht-Belgien-Kennern auf unterhaltsame Weise Land und Leute näher zu bringen. Belgier sind mehrheitlich glücklich oder ziemlich glücklich, so erfahren die Leser – aber was ist Glück, so fragt man sich? „Ohne Wolken gäbe es keine flämische Landschaftsmalerei“, so beschreibt die Direktorin des Fremdenverkehrsamtes aus Barcelona, ihren ersten Gedanken zu Belgien. Belgien und Süßigkeiten gehören für Vanessa Kalus zusammen, die Marketingmanagerin einer Pariser Patisserie ist.

In Kapiteln wie „Belgien aus Stahl“, „Belgien in Bildern“ und „Belgien in Bewegung“ schwärmen die Autoren für das Land an Maas, Schelde und Leie. Eine Abhandlung über das stählerne Bollwerk der Expo58, also über das Atomium, fehlt in der vorliegenden Publikation ebenso wenig wie über die aktuelle moderne Architektur wie die des Antwerpener Justizpalastes – allerdings kein Entwurf eines belgischen Architekten. Das Weltkulturerbe Belfriede wurde von den Autoren in ihre „Belgien-Hymne“ selbstverständlich aufgenommen. Kleinode der belgischen Architektur werden aus ihrem Schattendasein geholt: das Bourlatheater in Antwerpen und das Grand Café Horta, durch das dem abgerissenen Brüsseler Maison du Peuple neues Leben eingehaucht wurde. Was es mit der Nase von Namur auf sich hat und wieso es Architektur für neue Frauen in Belgien gibt, ist in kurzen Essays nachzulesen.

Wenn auch die vorliegende Veröffentlichung kaum etwas mit einem klassischen Reiseführer gemein hat, so finden sich doch auch sehr nützliche Hinweise und Abhandlungen für den nächsten Belgienbesuch. Das Haus für den Meister Rubens ist dem Autorengespann beispielsweise eine Abhandlung wert gewesen, gleiches gilt für die „Aufzüge am Kanal“, gemeint ist das Weltkulturerbe der Schiffsaufzüge am Canal du Centre. Der Leser begegnet dem Sternekoch Pierre Wynants, erfährt die Rezeptur von Mattentaarten, wird auf Seeteufel mit Westmalle Triple neugierig gemacht und kommt der Geschichte der Zuckerrübe und des Zuckers in Tienen auf die Spur. Lambic, der belgische Göttertrank, liegt dem Autorenduo ebenso am Herzen wie der Besuch in der Kneipe In de Verzekering tegen de Grote Dorst. Leider verraten sie uns nur die Telefonnummer und nicht den Ort im Pajottenland, wo man sich an Lambic laben kann.

In die Musikszene von AB und Co taucht der Leser ebenso ein wie in die belgische Kunstszene, zu der auch Jan Fabre und Wim Delvoye zählen. Hergé und Tim ist ebenso Belgien wie die Bücherdörfer Redu und Damme. Der Poesiesommer von Watou ist allerdings Vergangenheit, denn die Veranstalter haben sich jüngst nach einem neuen Ort umgeschaut. Wer sind denn eigentlich Arno, Starflam oder dEUS? – die Antwort wissen die beiden sachkundigen Autoren, die außerdem die Antwerpener Modeszene aufgesucht und das Belgische Comicmuseum für die Leser besucht haben. Enttäuschend ist das Kapitel „Auf den Spuren von Simenon“, das nur an der Oberfläche bleibt, was auch für andere Abhandlungen gilt – da siegte wohl PR-Text über Sachbuchtext. Bisweilen fehlt den Autoren auch ein Gespür dafür, Atmosphäre in Worte zu kleiden und dabei in die Rolle eines teilnehmenden Beobachters zu schlüpfen wie in „Brüssel leert seinen Speicher“. Auch das Kapitel „Stadt nach Menschenmaß“ – dabei wird das limburgische Hasselt vorgestellt – kratzt leider nur an der Oberfläche. Schade. © fdp


 

Petra Sparrer: MMCity Brüssel, Erlangen 2006, ISBN 3-89953-331-3, S.224, zahlreiche farbige Abb., Preis 12,90 Euro

Neun Touren und zwei Ausflüge beschreibt die Autorin. Eigentlich ist auch die Tour bruessel-citydurch Laeken eine Entdeckungsreise durch Brüssel, das ja mehr als nur die Brüsseler Altstadt ist. In die Marollen und nach Schaerbeek, nach Ixelles und St-Gilles entführt uns Sparrer. Die Grand Place ist selbstverständlich das Pflichtprogramm, das in keinem Brüssel-Reiseführer fehlt. Die Beschreibung der Spaziergänge ist von den ausführlichen Abhandlungen der Sehenswürdigkeiten entlang der Touren getrennt in der vorliegenden Veröffentlichung aufgenommen worden. So muten Verlag und Autorin dem Leser lästiges Blättern hin und her zu, aber das ist das Konzept der Reihe. Auffallend ist insgesamt die Fülle von Verweisen, die – siehe das Kapitel „Vom Quartier Saint-Géry ins Quartier la Monnaie“ auch ins Leere gehen können: Der Verweis zur Geschichte der Comics führt zu Seite 176 statt zu 126, wie der aufmerksame Leser schnell bemerkt. Die Auswahl der in den einleitenden Kapiteln vorgestellten Brüssel-Highlights ist eine Auswahl und ließe sich spielend um Highlights ergänzen. Warum die Rue Vanderschrick ein Highlight ist und die Art-nouveau-Bauten rund um die Etangs d’Ixelles nicht, kann nur die Autorin beantworten. Wieso das Jubelparkmuseum fehlt, aber das Museum Bellevue aufgenommen wurde, ist gleichfalls nicht so recht nachvollziehbar, ist doch das Jubelparkmuseum wegen seiner umfänglichen kunstgewerblichen und ethnografischen Sammlungen unbestritten ein Museum von Weltrang. Zehn Seiten Fließtext zur Geschichte und Stadtentwicklung scheinen entbehrlich und hätten m. E. durch eine Zeitleiste mit kurzen Erläuterungen ersetzt werden können. Im Übrigen endete die Geschichte mit einem Eintrag für 1999, auch wenn der vorliegende Reiseführer 2006 erschienen ist! Gab es sieben Jahre lang keine nennenswerten geschichtlichen Daten? Wo Architektur und Kunst als Head erscheint, muss es nicht ausgewogen um Architektur und Kunst gehen, wie man beim Lesen des umfänglichen Kapitels feststellen kann. Warum unter den Brüsseler Barockmalern Rubens erscheint, der vor allem in Antwerpen und dort vornehmlich für kirchliche Auftraggeber tätig war, ist durch den Hinweis auf seine Berufung als Hofmaler m. E. wenig gerechtfertigt. Im Kapitel Jugendstil hätte man sich weniger van de Velde und mehr Blérot, Strauven und Hankar gewünscht, sprich detaillierte Hinweise auf die spezifische Ausformung der Art nouveau in Belgien. Wieso die Autorin den Hinweis auf die Arts&Crafts-Bewegung als „Vorläuferin“ der Art nouveau nicht an den Anfang der Abhandlung über Jugendstil stellt, überrascht. Außerdem: Sparrer spricht immer von Jugendstil, obgleich es zwischen französischer und belgischer Art nouveau sowie deutschem Jugendstil entscheidende Unterschiede gibt. Sehr lesenswert sind vor allem die thematischen Kästen, ob zu Magritte oder De Keersmaeker oder zu Miekes Meeresschnecken. Sehr knapp geraten ist allerdings das Kapitel zur Kunst in der Metro. Auf das Interview mit Udo von Kampen hätte man m. E. gut und gerne verzichten können. Das Konvolut an Adressen, Ausgeh- und Einkaufstipps eingeschlossen, ist Markenzeichen der Reihe. Allerdings darf man sich über die Kurzlebigkeit von derartigen Tipps keine Illusionen machen. Wie schnelllebig die Entwicklung ist, zeigt sich unter anderem an dem Kapitel „Bier“: Die Brauerei Belle-Vue ist unterdessen geschlossen, so dass Cantillon die einzige Brüsseler Brauerei ist, die man beim Aufenthalt in Brüssel besuchen kann. Das Kapitel Bier hätte die Autorin durchaus auf das spezifische Brüsseler Bier, Gueuze bzw. Lambic, beschränken können, denn alle sonst aufgeführten Biere werden in Flandern und in der Wallonie gebraut. © fdp


 

Siggi Weidemann: Gebrauchsanweisung für Brüssel und Flandern, Piper-Verlag, München 2007, ISBN 9-783492275651, 195 Seiten Preis: 12,90 €

Der Leser wird von Siggi Weidemann mitgenommen, das Königreich Belgien “als bruessel-cover Schmelztiegel fränkischer, romanischer, germanischer und sächsischer Mentalität” zu entdecken. Dabei reist man, wie der Autor bemerkt, in ein Land der Sensiblen und der Starrköpfe – aber wo ist das anders. Nein, nicht mit den berühmten Barockmalern Flanderns, sondern mit Bruegel besucht der Leser das Pajottenland und lernt einen virtuosen Brabanter Meisters des Absurden kennen – und die Umgebung Brüssels selbstverständlich auch. Säuerliches Geuzebier sowie intensiver Brüsseler Weichkäse sind die Gaumenkitzler, die uns Weidemann beim Besuch des Pajottenlandes obendrein empfiehlt.

Die Geschichte des Königreichs Belgiens legt uns der Autor auf ganz eigene Weise ans Herz. Keine langweiligen Zeitleisten quälen den Leser, kein typischer Geschichtskanon füllt die Seiten. Weidemann schaut den Belgiern aufs Maul, verweist auf den gängigen Witz, dass die letzten Belgier bereits zu Cäsars Zeiten vertrieben wurden, zitiert aus Umfragen unter Wallonen und Flamen über deren Verhältnis zum Königreich, lässt aber auch die komplizierte Staatsstruktur nicht aus dem Blick. Die aktuelle Debatte um die Teilung des Landes – Flandern erwirtschaftet immerhin 60% des Sozialprodukts und die Wallonie lediglich 25% – beruht nach Weidemann auch auf der wirtschaftlichen Schieflage der Regionen. Doch zugleich erwähnt er, dass es zur Zeit keine Mehrheit für die Spaltung des Landes gibt.

Weidemanns Sympathien gelten unzweifelhaft Flandern, wenn er von dieser Region als “Reservat der Langsamkeit” spricht und das Melodiöse des Flämischen herausstellt, sich sogar für Dialektpop begeistert, wie ihn Mira Bertels aus Antwerpen zu singen versteht. Die Flamen, so der Autor, sind dem Leben zugeneigt, seien Gaukler und Schauspieler, die Ja sagen, aber Nein meinen. Lieber bereuen als kein Genuss, ist das Lebensmotto, das die Flamen leben – eine gute Überleitung zum kulinarischen Flandern. Beim Lesen des Kapitels “Gottesglaube mit Speck im Mund” kommt gewiss der Appetit und das nicht nur auf goldgelbe Kartoffelstäbchen.

Neben Flandern widmet sich Weidemann auch der Hauptstadt des Landes, die er mit einer Achterbahn vergleicht, während er vor der Oper steht. Hier, so der Autor, nahm die Geschichte des Landes ihren Anfang, als Sturm aus der Oper. Mit Siggi Weidemann flanieren wir durch eine geschundene Stadt, die autogerecht verunstaltet ist. Ein Kapitel über das Herz der Stadt, den Grote Markt, fehlt in Weidemanns Gebrauchsanweisungen ebenso wenig wie die Erwähnung von Manneken Pis. Brüssel, das sind aber auch Sprechblasen und architektonische Schönheiten, die mit dem Namen Victor Horta verbunden sind. Ob man nun das Autriquehaus zum Ausgangspunkt seiner Jugendstil-Tour wählt oder einen anderen Hortabau, ist dabei jedem selbst überlassen. Die Paralellwelt Marollen und Matonge – hier das soziale Elend und dort Kinshasa in Europa – stellt uns der Autor ebenso vor wie das “Kunst- und Modelabel Antwerpen”. Gemeinsam mit Weidemann durchqueren wir das jüdische “Getto” von Antwerpen, in dem die Thora den Lebensrhythmus vorgibt. Für den einen oder anderen Leser ist wohl die Tatsache überraschend, dass Antwerpen auch die Hochburg vom Vlaams Belang ist, einer durch und durch rassistisch orientierten Partei, aber das scheint die hier lebenden Juden wenig zu kümmern. Weidemann zitiert hierzu Louis David, den Herausgeber des Belgisch Israelitisch Weekblad: “Wir haben keine Probkem mit dieser Partei, das sind keine Antisemiten.” Warum diese Meinung vorherrscht, verrät Weidemann auch, indem er uns an einem Gespräch mit dem Frontmann vom VB teilhaben lässt: “Wir haben keine Schwierigkeiten mit unseren jüdischen Mitbürgern, sie sind Bestandteil unserer Kultur. Wir sind ihre Verbündeten und treten offen gegen die Intoleranz des Islam an.” Brügge und ein Küstensommer in Blau und Rot runden die vorliegende Veröffentlichung ab, die dem Leser Flandern und Brüssel intensiver näher bringt als jeder gängige Reiseführer, der sich im Kanon der allbekannten Sehenswürdigkeiten verliert. © fdp

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