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Diksmuide -
Auf dem Schlachtfeld der Geschichte

Diksmuide.jpg (17510 Byte)Wie Passendaele, Ieper und Langemark ist der Name der Stadt mit den flandrischen Schlachtfeldern des I. Weltkriegs verbunden. Neben Nieuwepoort und Ieper war sie eine der drei Frontstädte und alljährlich ist sie bei der Izerbedevaart, einem Erinnerungsmarsch an die Ereignisse 1914-1918, Treffpunkt flämischer Nationalisten, aber auch europäischer Ultra-Rechter. Sie zieht es zu dem schon von weitem, aus der flachen Polderlandschaft aufragenden Ijzermonument, das sich am Ijzerdijk befindet. Dieses Denkmal ist ein 84 m hoher massiver Turm, der in ein Steinkreuz ausläuft. Durch die Buchstaben AVV und VVK wird an der Turmspitze ein weiteres Kreuz geformt. Diese Buchstaben stehen für »Alles voor Vlaanderen - Vlaanderen voor Kristus«. Entstanden im Zeichen aufkeimenden flämischen Nationalismus, mischte sich schon bald das »Nooit meer oorlog«, »Nie wieder Krieg«, mit »Zelfbestuur voor Vlaanderen«, »Selbstbestimmung für Flandern«. Diese Formeln wurden mit der Errichtung des Denkmals »De Ijzertoren« im Jahre 1928 um den Ruf »Alles für Flandern« ergänzt. Heute sind rassistische Parolen wie »Eigen Volk eerst« nicht mehr zu überhören. Gedanken an eine Auflösung Belgiens und die Bildung eines Reiches der Groß-Niederlande sind längst salonfähig geworden.

Erinnerung an den Stellungskrieg an der Ijzer ist der rekonstruierte Dodengang, ein Laufgraben belgischer Soldaten, die diesen Frontabschnitt am Westufer der Ijzer im 50 Monate währenden Stellungskrieg gegen die Deutschen hielten. Der Toten gedenkt man in Keiem auf dem Belgisch Militair Kerkhof und auf dem deutschen Soldatenfriedhof in Vladslo, wo auch Peter Kollwitz, der Sohn der Künstlerin Käthe Kollwitz, beerdigt wurde. Für ihren Sohn schuf die Bildhauerin das aus Granit gearbeitete Monument eines knienden Elternpaares.

Im Städtchen Diskmuide gibt es nur wenige Sehenswürdigkeiten, so den Beginenhof, dessen heutige Anlage aus dem 17.Jahrhundert stammt. 1164 soll Thomas Beckett, der Erzbischof von Canterbury, auf seiner Flucht vor dem englischen König Henry II. hier Unterschlupf gefunden haben.

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