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Die Schweiz lässt grüßen!

Am nächsten Tag heißt es, Sitzfleisch mitzubringen, denn obwohl die Strecke zwischen Hobart und Queenstown nur knappe 250 km lang ist, sind mindestens vier bis fünf Fahrtstunden dafür anzusetzen. Zwischen der Hauptstadt und der westlichen Küste liegt ein Bergmassiv, dass dafür sorgt, dass man sich vorkommt wie in der Schweiz. Unübersichtliche Kurven mit empfohlener Richtgeschwindigkeit von 25km/h winden sich durch dichte Wälder und Gestrüpp, vorbei an klaren Seen und einsamen, menschenleeren Landstrichen. Ein lohnender Zwischenstopp auf der für Reisekrankheit gemachten Strecke - Denken Sie an entsprechende Kaugummis oder Tabletten für die armen Menschen auf dem Rücksitz! - ist das Besucherzentrum in der Nähe von Derwent Bridge. Bei einem Spaziergang zum Lake St. Claire kann man den Magen wieder beruhigen und die klare Luft genießen, sich über die Cradle Mountains informieren und eine Bootstour über den stillen See unternehmen. Ein Restaurant sorgt für Kaffeenachschub und die mittlerweile wohl nötige Toilettenpause.

Tasmanien / Lake St. Claire
Lake St. Claire am Abend

Nach scheinbar unendlicher Fahrtstrecke erblickt man zwischen den mittlerweile karstigen und nicht mehr bewachsenen Bergen einige Häuser im Tal. Eine verlassene Ortschaft? Von allen guten Geistern gar verlassen? Mag es auch noch so wirken, Sie werden sich freuen, endlich wieder ein Zeichen der Zivilisation zu erblicken, denn dies ist Queenstown. Geprägt vom Kupferbergbau und dessen verheerenden Auswirkungen ist es zwar nicht hübsch, jedoch eine willkommene Oase, in der es bequeme Betten und ein gutes Abendessen gibt. Wer noch ein wenig Ausdauer beweist, der kann die 41 kurvigen Kilometer bis Strahan in einer Dreiviertelstunde zurücklegen und direkt am Meer nächtigen. Dies sollte man tun, wenn man eine der empfehlenswerten Tages- oder Halbtageskreuzfahrten mitmachen möchte, die ab dem Hafen von Strahan angeboten werden, denn diese starten pünktlich um 9 Uhr morgens und das ist ab Queenstown nur sehr schwer zu bewerkstelligen. Wir jedenfalls mussten uns, von dieser nächsten erlesenen Information schwer gebeutelt, in Michael Schumachers Fußstapfen begeben, um völlig verkehrswidrig und mit rasender Geschwindigkeit einen neuen Rekord von 35 Min. aufzustellen. Das ist aufgrund der Gefährlichkeit der Strecke unter keinen Umständen zur Nachahmung empfohlen, obwohl ich zugegebenermaßen sehr stolz bin, das Unmögliche möglich gemacht zu haben. Seit wir drei Minuten vor Abfahrt das Boot erreichten, schaut mich mein Sohn irgendwie respektvoller an als vorher – das ist doch immerhin etwas!

Gordon River/Hell´s Gate

Die Gordon River Cruises (Infos: http://www.worldheritagecruises.com.au) sind wirklich empfehlenswert. Sie führen den Besucher zunächst durch das Hell’s Gate, den überaus engen Hafeneingang und dann in Begleitung einiger Delfine zurück zum Gordon River, einem zum Weltkulturerbe ernannten Gebiet des kalten Regenwaldes, der extrem selten geworden ist und daher besonderen Schutz genießt.

Tasmanien / Hell's Gate
Gordon River / Hell’s Gate

Im Laufe der mehrstündigen Schiffsreise erfährt man Wissenswertes über die Flora und Fauna der Gegend, macht einen beeindruckenden Landgang, der in den Regenwald hineinführt ...

Tasmanien / Regenwald

 

... und wird danach mit einem frischen und leckeren Lunchbüffet verwöhnt, das u. a. auch den berühmten tasmanischen Lachs beinhaltet.

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