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Abendrot mit Pinnacles!

Noch ganz verträumt und schwärmerisch geht es weiter zum Brand Highway, denn nur auf geteerten Straßen sind die Leihfahrzeuge versichert und da riskiert man ungern zu viel. Etwa 100 Kilometer weiter wartet dann der zweite Höhepunkt, der gleichzeitig einen unglaublichen Sonnenuntergang verspricht: der Nambung National Park, besser bekannt unter dem Namen seiner aus dem Boden ragenden Felsbeulen – voila, die bizarren Pinnacles! Kalkulieren Sie Ihre Ankunft zeitig, parken Sie Ihr Wohnmobil auf einem Hügel, bereiten Sie das Abendessen und setzen sich ins „Kino“ im Van, um dann langsam die Veränderung der Farben zu verfolgen, die diese urzeitliche Landschaft zuerst leuchtend orange, dann knallrot und kurz vor der einbrechenden Nacht in zartrosa präsentiert. An windigen Tagen allerdings verlässt man das Paradies sehr zerzaust und eher fluchtartig, denn der Sand peitscht dann unerfreulich heftig gegen die verzärtelten europäischen Beine. Inmitten dieser wunderschönen, aber lebensfeindlichen Idylle versteht man dann auch, warum die ersten Seefahrer die Bucht im Nambung „Thirsty Point“, „durstiger Punkt“ getauft haben ...

Australien / Pinnacles
The Pinnacles, Nambung N.P.

Hervorragende Haifilets

Nur wenige Kilometer von den Pinnacles entfernt, findet man südlich in Cervantes oder nördlich in Jurien Bay einen Platz zum Übernachten, denn im Dunklen gehört die Straße den hüpfenden Einheimischen, da sind die Kängurus in rauen Mengen unterwegs. Der Fish-and-Chips-Laden in Jurien Bay verkauft übrigens hervorragende Haifilets und die Anglerfotos lassen einen erleichtert zubeißen, denn einen 3-Meter Hammerhai beispielsweise habe ich wirklich lieber in Panade als quicklebendig vor mir!

Mutige Goldgräber

Wem der Sinn nach einem wirklichen Abenteuer steht, der sollte sich von Eneabba über Three Springs abseits des Highways in Richtung Perenjori bewegen. Die Geschichte der mutigen Goldgräber kann man z.B. im Rothsay Ghost Town gut nachempfinden. Ein wenig gruselt es da, wenn die verrotteten Schilder der Saloons im Wind knarzen und man sich fragt, was wohl aus all den Glücksrittern vergangener Zeiten geworden sein mag. Schon der Weg dorthin, wenngleich heute mit zuverlässigen Autos zurückgelegt, erlaubt einen kleinen Einblick in die Mühen und Strapazen der ersten Siedler, die mit Eseln und Ochsen, zu Fuß oder zu Pferd alle Nahrungsmittel und Werkzeuge bis in diese gottverlassene Gegend transportieren mussten. Bei der Vorstellung von mehr als 40 Grad im Sommer, aufwirbelndem roten Staub und zehn bis zwölf Stunden des mühsamen Schürfens neigt man dazu, wirklich jedem der verblendeten Digger seinen Goldklumpen zu gönnen.

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