Reiseführer Nordzypern
Kücük Mehmet Binalari
Dieses
seltene Beispiel fränkisch-türkischer Mischarchitektur liegt
keine hundert Meter nördlich der Selimiye in einer Nebenstraße.
Das Gebäude entstand 1329 als Palast des lateinischen Erzbischofs.
Während der osmanischen Zeit setzte man ein Obergeschoß mit
allen Attributen des typisch türkischen, herrschaftlichen "konak"
(Terrasse, Erker, Freitreppe, Empfangshalle, dekorative Holzarbeiten)
auf das gotische Erdgeschoß. Nach seiner Umwandlung zu einem west-östlichen
Architekturzwitter diente es als Gerichtsgebäude. Später zog
hier der unter den einheimischen Griechen wegen seiner brutalen Verfolgungen
verhaßte Gouverneur Kücük Mehmet (reg. 1821-1826) ein.
Bis zur britischen Machtübernahme (1878) blieb das Haus Sitz der
Inselgouverneure. Die Engländer stellten es dem müfti, dem
Oberhaupt der zyprischen Muslime, zur Verfügung.
Heute ist in dem 1985 restaurierten historischen Gebäude der türkisch-zyprische
Gemeindeverband untergebracht.
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