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Famagusta

St. Anna-Kirche

Wie die armenische Kirche und das Gotteshaus der Karmeliter in der Nachbarschaft, gehörte wohl auch die Annenkirche zu einem Klosterkomplex, von dem keine weiteren Spuren erhalten sind und auch die Überlieferung nichts zu berichten weiß.
Es ist noch gar nicht lange her, da breitete sich auf dem Gelände der Kirche eine KfZ-Werkstatt aus. Sie hat inzwischen den Platz verlassen und alle Hoffnungen richten sich nun auf das „Department of Antiquities and Museums“, dass diesem bedeutenden Baudenkmal eine angemessene Behandlung widerfahren möge. Zur Zeit ist es nicht zu betreten, sein Hauptportal blockieren Steine, der Treppenaufgang wurde entfernt. So kann über den Zustand der reichen dekorativen Wandmalereien und die lateinischen und griechischen Inschriften im Kircheninnern nur spekuliert werden.

Das Bauwerk

St. Anna-Kirche, Fassade (Famagusta)

Die Kirche St. Anna stammt aus dem frühen 14. Jahrhundert. Ihr gotischer Stil lehnt sich an südfranzösische Vorbilder an. Gekonnt schlichte Züge prägen den Bau, hohes handwerkliches Können seine Ausführung, wie die präzise be- und verarbeiteten Quadersteine zeigen.
Die einschiffige Kirche reicht über zwei Joche (Raumabschnitte), die von Kreuzgewölben überspannt werden. Ihr Chor schließt mit einer Apsis ab, von der ein Zugang in die Sakristei führt.


Eine Besonderheit stellte die offene Vorhalle vor dem Hauptportal dar. Dieser gänzlich verschwundene Gebäudeteil wies schöne seitliche Bögen auf, die sich zur Straße hin auf Säulen stützten und am Gebäude auf Trägern auflagen, von denen einer noch an der rechten Fassadenecke auszumachen ist.


Wahrscheinlich gab es auch an den Nord- und Südseiten (also an den Längsseiten) so etwas wie einen einfachen Portikus. Jedenfalls deuten Kragsteine darauf hin, dass hier ein schräges Holzdach auflag und sich nach vorne auf Steinsäulen stützte.
Über dem Hauptportal ragen Steinkonsolen aus der Wand, die einen über die gesamte Westfassade reichenden Balkon trugen. Den Abschluss nach oben bildet eine zierliche Glockenwand. In ihren zwei Öffnungen hingen die Glocken, die von einem winzigen, auf den drei Konsolen ruhenden Balkon aus geläutet wurden.

 


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